Gedichte über Humor - Seite 1438

Ich bin inzwischen Pensionär,
reise im Alter "stationär"
weder mit Flugzeug, Schiff, Zug, Bus
auf Landkarte oder Globus
mit meinem Finger um die Welt,
keine Schranke den Weg zustellt.

Wer, wie ich, den Globus im Arm hält,
umarmt rundum die ganze Welt.

Wenn ich Reiseberichte seh
überkommt mich niemals Fernweh -
Köstlichkeiten aus aller Welt
werden beim Lieferdienst bestellt,
ich esse ne große Pizza
beim Film über Italia,
steht ein Film über Frankreich an,
bereiten mir Froschschenkel Fun,
wenn ich mir Mexiko anseh,
ess ich Tacos, Bohnenpüree
und beim griechischen Film, na klar,
stets Gyros und Fasiólada,
Film über Japan genieß ich
mit Sushi, dann Anpan, köstlich,
Chinafilm mit Pekingente,
aber nur ne exzellente,
Indienfilm mit Tandoori Huhn,
bin gegen Indian Chilli immun.

Wenn samtschwarz die Nacht hereinbricht,
schlummere ich im Sternenlicht,
begebe mich auf Traumreisen,
und kann den Globus umkreisen.

- Sie zeigt mir die Zähne -

Dein Lächeln zeigt strahlend weiße Zähne
mit wollüstigen Lippen drumherum,
bei deinem Anblick ich mich bezähme,
bin sprachlos, aber wie ein Bär ich brumm.

Das Brummen kann ich nicht unterdrücken
- Sound von Leidenschaft und Begehrlichkeit -
er entströmt meiner Brust vor Entzücken,
versetzt meine Seele in Heiterkeit.

Lange hält beglückter Zustand nicht an,
die Frau meiner Träume spitzt die Lippen
und beginnt, mich zu verfluchen als Mann,
kein liebend Herz schlägt gegen die Rippen.

Sie hat wahrlich Haare auf den Zähnen,
gegen die Wortgewalt komm ich nicht an,
sie ist zu wild, ich kann sie nicht zähmen,
räume das Feld als tief beschämter Mann.

Sie ist die Attraktion der Stadt,
ihre OP lief nicht so glatt,
das Gesicht wurde geliftet,
ein Freund hat´s Geld gestiftet.

Jetzt sind die Wimpern ein Gedicht,
gut sehen kann sie damit nicht,
die Form ihrer Augenbrauen,
wird den stärksten Mann umgehauen.

Den Busen hob man ihr gezielt,
jammerschade, dass einer schielt,
ihr Po sollte auch was taugen,
drum ließ sie das Fett absaugen.

Mit ihrer Lippen ganzer Pracht,
wurde fast ihr Kinn überdacht,
sieht man sie jetzt bei Mondenschein,
meint man, da schreitet – Frankenstein.

© Horst Rehmann