Gedichte über Hoffnung - Seite 492

Was kann ich wissen, außer Rausch,
mein Blut wirft sich durch meinen Leib.
Nur deinen Leib begehrt es auch,
mein Blut ist störend, wenn es schreit.

Was soll ich tun, ich fühl’ mich blind,
lass nur passieren was geschieht.
Eine Fahne im Wind, die an mir zieht,
ein im Menschen Innern ängstlich Kind.

Was darf ich hoffen dieser Tage,
zu glauben nur scheint obsolet,
wie auch das Trübsalblasen unentwegt,
bis hin zum sterbendleisen Nachtgebet.

Was ist der Mensch … ganz überhaupt?
Warum such’ ich Leid in Leidenschaft?
Bis heute hab ich’s nicht geschafft,
zu leben, was den Geist erbaut.

Jacob Seywald XIII

Mit einem Schirm
ganz aus Sonne
kann mir nichts passieren
egal ob es regnet
es stürmt oder friert
selbst wenn ich einsam
Angst und Ohnmacht regiert
trag ihn ja mit mir
Schirm aus Sonne
bei mir.

Wenn Trauer und Zweifel
im Leben ist
trag ich es mit mir
mein Sonnenlicht
denn eins ist ganz sicher
da wo Schatten auch Licht
ich spanne ihn auf
Schirm voll Sonne
voll Hoffnung
für mich.

MB

Regentropfen die an mein Fenster klopfen
Ein zarter Regen lindert
die Brandblasen auf unserem Rasen
Die Sonne kannte kein Erbarmen
Die hohen Bäume
zeigen wieder ein sattes Grün
Dafür könnte ich den Regen umarmen
Der Wasserkübel ist wieder gefüllt
Unsere Sehnsucht nach Kühlung wurde gestillt
Man atmet wie mit einer neuen Lunge
Man lechzt nicht mehr
nach Sauerstoff mit hängender Zunge
Doch ich möchte auch der Sonne danken
Wir konnten die Reserve mit Vitamin D
fürs ganze Jahr auftanken
Wollen hoffen
dass der Regen nicht die Beherrschung verliert
und Land weit
keine Überschwemmung passiert

Die Hoffnung stirbt zuletzt

© Käte Micka



Käti Micka

Ich nehme dich an meine Hand -
ich will dich nicht erschrecken
mit Kälte, die ich in mir fand -
Wärme will neu ich wecken.

Mit Augen groß, ins Nahe offen,
will ich mit dir des Weges ziehn.
Vielleicht lehrst du mich wieder hoffen,
auch wenn die Hoffnung ist geliehn.

Was man gekonnt, ist nie verlernt,
ist's auch schon längst vergessen,
sagst du; in jedem keimt der Kern,
den einst man hat besessen.

Mein Kind, ich nehme deine Hand,
das Kind in mir ist noch wie du -
baut hellen Traum um sich auf Sand,
und weint, wenn er zerrinnt im Nu.

Mit großem Herzen, das weit offen,
lebst du in jedem Augenblick,
und lehrst mich, dass im Keime hoffen,
mir näher bringt das Quäntchen Glück.