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Gedichte über Hoffnung - Seite 490


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Morgenstimmung

Und als ich nach Osten schaute, erwachte die Sonne und erhellte den Himmel. Die Vögel sangen ihr zu Ehren und die Regenwolken verflüchtigten sich vor Scham, da sie ihren heißen Atem fürchteten. Die Blumen beugten sich ehrenvoll ihr hin und der Himmel wechselte die Farbe von verblassendem Rot zu einem immer stärker werdenden Blau. Im leichten Wind bewegte sich das Gras und die Bäume schüttelten die Nässe ab. Ein leichter erfrischender Wind umgab mich und ich sah mich mit Wolken reisen. Welch ein Morgen, welch ein Himmel, welch eine Freude. In diesem Moment vergaß ich meine Angst, meine Sorgen, meinen Kummer. Ich lebte, ich atmete, ich spürte das Leben. Ein Gefühl der Kindheit erfasste mich und ich erinnerte mich, wie ich in längst vergangenen Tagen den Sonnenstrahlen folgte und den Wolken hinter her rannte. Und nach langer Zeit der Qualen empfand ich Leichtigkeit, Frieden und Hoffnung. Ich nahm diese Gefühle, betrachtete sie mit Liebe und barg sie in mein Herz um sie aufzubewahren, damit ich in schlimmeren Tagen mich an sie festhalten und wärmen konnte. Ich schloss meine Augen - spürte einen kindliche Freude - flog mit meinen Gedanken in eine längst vergessene Zeit und tankte die Kraft, die mir in den letzten Jahren so oft geraubt wurde. Die Zeit war gegen mich. Aber ich hatte mir ein paar Sekunden der längst verlorenen Freude, der Hoffnung und meiner Fantasie zurückerobert und ich summte ein fröhliches Lied zusammen mit dem erwachenden Gesang der Vögel. Hier und jetzt war ich eins mit allem und das Leben war perfekt.


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