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Gedichte über die Heimat - Seite 5


Verlasse dein Zuhause nicht!

Als flügges Vögelchen flogst du einst fort
den Kinderschuhen entwachsen
fühltest dich für die große unbekannte Welt bereit
im Kopf viele wirre Flachsen
nichts wie weg von hier ganz weit
es drang dich an einen anderen Ort
unaufhaltbare Sturm & Drangzeit.

Mit im Gepäck nahmst du die Erinnerung an Zuhause
nur ein flüchtiger Blick huschte zurück
keine Zeit für was dir ein Nest eben noch war
nach vorwärts war dein Sinn gedrückt
keine Zeit für eine kurze Besinnungspause
die ganze Welt lag vor dir so wunderbar
wollte erobert werden ...
mit viel Glück!

Ausgestattet mit viel Nestwärme, mit Ratschlägen
dein Herz voller Taten- und Entdeckungsdrang
nahmst du einen langen Anlauf
vielleicht war es etwas zu verwegen?!
breitetest deine Flügel aus
hobst ab bis zum Wolkenanfang
versuchtetest geradeaus zu fliegen
die ersten Kurven zwangen dich zum abbiegen.

Die ersten Flügelschläge waren noch leicht
mit dem Kopf in den Wolken
deine Träume haben für weit drüber gereicht
doch nicht alles wollte dir so folgen
die Luft wurde manchmal dünner
mit etwas Mühe gelang es dir immer
über dem Wasser zu bleiben
langsam durch dein Leben
zu treiben.

Wie ein Geist
der keinen Schlüssel braucht
bist du dir dein bester Freund geworden
du weisst, was es heisst
wenn man ein und aus haucht
bist selber kleine Tode gestorben.

hast öfter schon dein altes Zuhause vermisst
dachtest daran, wieder geborgen dort zu sein
wolltest mal wieder wissen, wie das ist
und dann trat dieses Bewusstsein ein!
dein neues Zuhause bist du selbst!
wenn du nur fest zu dir hältst.

verlasse dein Zuhause nicht!
und du wirst sehen
du wirst alles bestehen
bist dir selber das Licht
bis jemand zu dir spricht...

Wenn dir kalt ist,
halte ich dich warm.

Wenn du alleine bist,
nehm ich dich in den Arm.

Ich werde für deine Sicherheit sorgen,
bei mir bist du sicher geborgen.

Und du fühlst dich an Zuhause erinnert,
wie als Kind du beschützt warst
bist endlich wieder so unbekümmert
weil du weiter du sein darfst.

Siehst dich wie in Kindheitstagen
über deine heimlichen Plätze jagen
in deinem Versteck deine Zukunft ausmalen.

Siehst dich deine Wünsche pflücken
mit ihnen dein Leben ausschmücken
und du hast wieder dieses Strahlen!

Nein, dieses Zuhause verlässt du nicht!

© meteor 2024
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Der Zug der fröhlichen Leute

Ob als Gruppe, Verein oder Einzelmeute,
das war stundenlang ganz egal,
denn der große Karneval war heute.
Auf der Straße, nicht im Saal.

Das Wetter ließ zwar Schminke laufen,
doch wetterfest die Stimmung war,
und das störte keinen Haufen
rund um jedes Prinzenpaar.

Ein Karnevalist ist immer auf dem Posten,
selbst beim größten Zug im Osten.
Neben schwarz/rot/gold, des Staates Farben,
Regenbogen für Gesang und Tänze warben.

Von weitem man die Farben sah,
doch der Ton war eher da.
Alaf, Helau und Schlachtrufe aller Art erklangen,
bei Schlagern und Schunkelliedern alle sangen.

Heißer Grog und kalte Brause,
an den Pranger genagelte Politik .
Keinen hielt es da zu Hause,
man warf nicht nur einen Blick.

Umzugswagen, groß wie Schiffe,
mobile Mauern, auch ein Dreifach-Klo,
Prinzen in der Pferdekutsche,
wo sieht man das anderswo?

Selbst beim saure Gurke essen,
einem hier üblichen Brauch,
wurde das Küssen nicht vergessen,
es ersetzt den Tabakrauch.

Es tanzten schlanke Beine, dicker Po
und mollig gefüllte Busen sowieso.
Große Kanonen Papierkrieg spielten,
mit Konfetti auf die Rathausbande zielten.

Kurze leichte Röckchen wippten,
gut genährte Engel schwebten,
manche an der Flasche nippten,
aber alle den Umzug belebten.

Ballette, Clubs, Vereine,
Einzelkämpfer ganz alleine,
alle strebten Richtung Zelt,
dort traf sich zum Schluss die Welt.

Essen, Trinken, Füße kühlen,
singen, tanzen, Mieder fühlen.
Mancher kaum noch die Stimme fand
bei „Märkische Heide, Märkischer Sand“.

05.03.2019 © W.R.Guthmann
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