Als ich ein kleiner Junge war,
kam ich gerne hier zum Strand.
Ich baute viele Burgen
aus Muscheln, Salz und Sand.
Ich tollte in den Wellen,
sah den Leuchtturm und den Steg.
Da landete ein Vögelein
vor mir auf dem Weg.
Voll Sehnsucht stand die Möwe
vor mir auf kaltem Stein.
Ich schaute ihr ins Angesicht,
mir war, als würd' sie wein'.
Sie wollt wohl immer fliegen,
hoch und ganz weit fort,
doch ihre Flügel waren müde,
so blieb sie hier am Ort.
So kam ich immer wieder
zur Möwe hier am Strand.
Jedes Mal traf ich sie wieder,
hier an der Waterkant.
Konnte alles ihr erzählen,
was mich bedrückt, bewegt.
Die Möwe wurd' zur Freundin,
Vertrauen war gelegt.
Dann fuhr ich in die Welt hinaus,
war in vielen Ländern Gast,
so dass ich meine Freundin
am Strande fast vergas.
Mit Geschichten und mit Liedern
kehrte ich dann heim.
Ich freute mich auf meinen Strand
und auf mein Möwelein.
Am Strand von meiner Kindheit
suchte ich das Tier.
Doch nach den vielen Jahren,
war sie jetzt nicht mehr hier.
Und sitz' ich heut' am Nordseestrand,
in dem weißen Nordseesand,
schau ich mit wohl und weh,
raus auf die weite See.
Die Zeiten fließen weiter,
wie die blaue See.
Ach, mein liebes Möwelein,
Ich sag' leis: "Adé!"