November an der Ostsee

Ein Gedicht von Helge Klein
Grau zieht der Nebel übers Meer,
Sturm treibt die See aufs Land.
Möwengeschrei vom Hafen her.
Der Wind fegt Gischt gen Strand.

Der alte Fischer blickt hinaus,
sieht Schiffe seewärts fahren.
Er malt sich in Gedanken aus,
wie es noch war vor Jahren:

Mit seinem kleinen Ruderboot
legte er aus die Netze.
Und dennoch litt er keine Not:
Das Meer bot wahre Schätze!

Ob Muscheln, Krabben oder Fisch,
der Fang war immer reich.
Stets war gefüllt der große Tisch
im Häuschen hinterm Deich.

Doch heute bleibt das Netz oft leer,
kein Fang will ihm gelingen.
Zum Leben reicht es ihm kaum mehr.
Was mag die Zukunft bringen?

So steht er einsam dort am Strand
und träumt von alten Zeiten.
Unter den Stiefeln knirscht der Sand
und Wellen ihn begleiten.

Informationen zum Gedicht: November an der Ostsee

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05.11.2018
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