Gedichte über Gerechtigkeit - Seite 7

So langsam geht das Wasser aus,
noch leben wir in Saus und Braus.
Doch trägt der Durst schon seinen Keil,
in manchen trocknen Erdenteil.

Gar viele Menschen hungern still,
weil´s einfach nicht mehr regnen will.
Längst manch ein Landstrich Wüstenort,
wo Frucht und Felder sind verdorrt.

Millionen Menschen sind bedroht,
täglich holt Tausende der Tod.
Das Wasser, Lebenselixier,
es wird zum Spielball unsrer Gier.

Die Welt wird neue Kriege sehen,
bei vielen wird´s ums Wasser gehen.
Um ein paar Liter für den Tag,
auch wenn man es nicht glauben mag.

Das Klima wechselt zweifelsfrei
und wie uns auch die Zukunft sei.
Die Weichen wurden falsch gestellt,
bald dürstet schon die halbe Welt!

© Hansjürgen Katzer, August 2011

Die Grenzen dicht, ein Schreckensort,
an dem man nun gefangen.
Die letzte Hilfe ist längst fort,
ein jeder Mut vergangen!

Die Totengräber heucheln still,
der derben Fehlprognosen.
Man ihnen nichts mehr glauben will,
nur Scham, den Seelenlosen!

Tausende ließ man dort zurück,
machte sich rasch vom Acker.
Was dort geschah ein Trauerstück,
das war für wahr nicht wacker!

Wo jäh der Tod, so manchen nimmt,
herrscht hier ein eisig Schweigen.
Der Politik, die das bestimmt,
darf man Verachtung zeigen!

Doch lernt sie leider nichts hinzu,
bleibt machtgeil, stur und bieder.
Legt das Gewissen sanft zur Ruh,
kniet in der Gosse nieder!

Am Ende zählt der Mensch doch nicht,
in diesen dunklen Tagen.
Das Spiel der Macht, übt nie Verzicht,
in diesem Staatsversagen!

© Hansjürgen Katzer, August 2021

Europa, ach wo treibst du hin?
Wohin magst du entschwinden?
Macht die EU noch einen Sinn?
Kannst du dich neu erfinden?

Besinnt Euch, besser wird es nicht,
als dies hier, was wir bauen!
Aus Einigkeit und Zuversicht,
mit Mut und Gottvertrauen!

Viel Freiheit hast du uns gebracht
und Wohlstand zu genießen!
Warum verlierst du nun an Macht?
Musst Grenzen wieder schließen?

Nach rechts rückst du, heulst national,
wirfst hin dich eit´len Schwätzern.
Die gab´s so oft, die war´n fatal,
kein Wort mehr glaubt den Hetzern.

Der Brexit, der ward ausgemacht,
als Plan von Volksverdummern.
Schon bald hat England ausgelacht,
nach all den schrägen Nummern.

Auch östlich ist viel Wut im Spiel,
dort hat man nichts verstanden.
An schnödem Mammon möcht´ man viel,
wo Herz und Hirn abhanden!

Weichst auf du nun, deine Statur,
wie viele es gern hätten.
Die Macht dem Einzelstaate nur
und ohne Brüssels Ketten?

Nur war´n die Ketten unser Band,
das uns doch stets vereinte.
Als die Gemeinschaft mit Verstand,
auf die der Frieden scheinte.

Europa, ist dein Ende nah?
Wirst du nun bald zerfallen?
Zerbricht was man doch freudig sah,
an dämlichsten Vasallen?

… ich hoffe nicht!

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2018

Die meisten Menschen übersehen:
wer nie genug hat - der ist immer arm,
und immer Kuchen - verdirbt den Appetit.

Überseht aber bitte nicht:
im schönsten Apfel - sitzt der Wurm!

Die wenigsten Menschen beachten:
keiner kann nichts - keiner kann alles,
und besser Einen haben - als Zwei bekommen.

Beachtet aber bitte wenigstens:
nur guter Lohn - macht Arbeit leicht!

Die meisten Menschen leugnen:
wer Andere richtet - der verurteilt sich selber,
und wer seine Schuld auf Andere wälzt - der will sich nicht ändern.

Leugnet aber bitte nicht:
wer anfängt mit lügen - der hört auf mit betrügen!

Die wenigsten Menschen akzeptieren:
je höher der Affe steigt - umso mehr zeigt er den Hintern,
und vollem Bauch - schmeckt alles bitter.

Akzeptiert aber bitte wenigstens:
nur wer barfuß geht - den drückt kein Schuh!