Man freut sich auf die Bank im Schatten,
auf rote Kirschen ohne Wurm,
auf Liegestühle, Hängematten,
denn die erobert man im Sturm.
Man freut sich auf die Schiffssirene,
auf Wogenspiel und Wellental,
auf Leichtmatrosen, Kapitäne,
und das zum wiederholten Mal.
Man freut sich auf die Gunst der Stunde,
und wenn sie mit uns Däumchen dreht.
Man freut sich, wenn die Schrecksekunde
uns niemals an den Kragen geht.
Man freut sich auf die lange Weile,
wenn man mit ihr das Zepter schwingt.
Und wenn uns keiner mahnt zur Eile,
weil das wohl keinen weiter bringt.
Man freut sich riesig, wenn kein Dritter
uns unverschämt am Schlappen flickt.
Und wenn kein Kräuter-Magenbitter
uns wortkarg in die Wüste schickt.
Roman Herberth