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Gedichte über Festtagsgedichte - Seite 297


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Osterhasenkatastrophen

Der Hase ist meist aufgeregt,
bevor er Ostereier legt.
Weil, so wird es hier bedichtet,
er ist dafür nicht eingerichtet.

Nun ja, ein Nest könnt er schon bauen,
man dürfte halt nicht kritisch schauen,
doch ansonsten gibt`s Probleme,`
die ihn drücken, unbequeme.

Dem Hasen wird schon ziemlich schräg,
bedenkt präzise er den Weg,
wie er dem Ei die Freiheit schenkt,
und fühlt sich hinterwärts beengt.

Rein hasologisch mal betrachtet,
fühlt sich der Gute auch missachtet:
Ei, ei - wo ist der Kalk nun für die Hülle?!
Hier fehlt die Basis - nicht der Wille.

Es fällt dem Hasen, diesem wackern,
zudem recht schwer das Gackgackgackern,
welches nach den Ei-Statuten
dauert an die fünf Minuten.

Es folgert nun die Logik schlicht:
Der Hase ist kein Vogel nicht.

Wie der Termin nun näherrückt,
fühlt sich der Gute im Konflikt
betreffs der Eierlegepflicht -
soll er, oder soll er nicht?

Was wird da nur von ihm erwartet?
Wer hat das Ganze abgekartet?
Der Has befindet letztlich stur,
es ging ihm wider die Natur.

Er hört dann von Beraterfirmen...
Gleich drauf sieht man ihn stadtwärts stürmen,
woselbst er bald mit all dem Ärger
sitzt im Büro bei Roland Berger.

Dort lauscht man seinem schlimmen Los.
Dem Hasen klingt`s im Ohr famos:
Ist erst die Kohle auf dem Konto,
dann kommt die Lösung pronto-pronto.

Bei nächster Möglichkeit und Sitzung
erlebt man Hasenohrenspitzung,
weil Spezialisten und Experten
mit dem Problem herumei-erten.

Als erster hat Herr Flox vom Knie
erwähnt die Plastikchirurgie,
die heute schon so viel erreiche ...
Der Has: nur über meine Leiche!

Ein zweiter meinte: die Genetik
wäre evtl. dort auch tätig,
wo man mit Eiern, ja, auch bunten ...
Ein Hasenlöffel zeigt nach unten.

Dann sagt der Chef, des Hasen Plage
verstehe er als Image-Frage.
Das Fernseh`n wär das Instrument,
das man als Superlösung kennt.

Eine Dame, die sehr blond,
würde - zweifellos gekonnt -
sich wissenschaftlich profilieren
und alles proper ovozieren.

Sie zeige, sicher in Slow motion,
die Hasen-Eier-Eva-Lotion !
Das Publikum wär von den Socken -
ganz klar, die Wirkung blonder Locken !

Applaus! Der Chef bleibt halt der Größte!
Der Hase schüttelt sich - er döste.
Champagner her! - Der kommt bereits -
man gratuliert sich allerseits.

Dem Hasen, stutzend, ist nicht klar,
was eigentlich nun Sache war.

Er wirkt dann etwas aufgeregt,
wie ihm - sehr blond - wird dargelegt,
was nunmehr seines Wirkens wär ...
Der Hase nickt bedeutungsschwer.

Man sieht ihn danach nicht sehr häufig,
halt nur zur osterzeit geläufig,
wie er, meist zuckrig-schokoladig,
macht das Hühnervolk arg madig.

Indes sieht man im Fernseh`n Häschen,
blond, mit süßen zarten Näschen,
die sich allerliebst bewegen -
nun ja, nicht grad beim Eierlegen.

Hübsch klänge das Gegackere,
meint der Has, der wackere,
wie er das Programm betrachtet -
er wirkt jetzt nur ganz leicht umnachtet.

Bald darauf kam er nach Haar,
wo er - weil nicht richtig klar -
den Ärzten sagte, den bemühten,
er wäre eben mal am Brüten.

Alsdann kam in die Einzelzelle
der Has, für wirklich schwere Fälle,
wo man ihn sehr intensiv studiert,
was ihn wohl hierher geführt.

Der Has ist nicht sehr aufgeregt,
wie er sich so sediert bewegt,
guckt nur erstaunt und leicht benommen -
er hat ein Osterei bekommen !

Ecklings sitzt der Mümmelmann
und fragt sich, wie nur jemand kann
auf solcherlei Ideen kommen ...
(Dies Gedicht hier ausgenommen !)

Nun folgt die Logik dem Gedicht:
Es reimt sich, doch erklärt sich nicht.)
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Osterhasenzeit

Wenn die ersten Blumen blühen,
Schmetterlinge Kreise ziehen,
an Busch und Bäumen, man sieht sprossen,
gut geformte, dicke Knospen.

Vom Schnee sieht man nur noch in Ecken,
schmutzig - weiße - kleine - Flecken,
die Sonne warm vom Himmel lacht,
ist der Frühling aufgewacht.

Die Zugvögel sind wieder da,
die andern auch, das ist doch klar,
auf Wiesen und auch auf den Rasen,
sieht man die Rehe wieder grasen.

Die Welt verliert das trübe grau
und wird wieder grün, gelb, blau,
da siehst du manchmal gut versteckt,
den Osterhasen ganz verschreckt.

Er muß jetzt schon die Lage peilen
und zu seinen Hennen eilen,
sonst gibt's zum Osterfest o weia,
keine bunten Ostereia.

Auch sonst schafft man im Hasenland,
an Schokoeiern und Krokant
und an allen süßen Sachen,
die den Kindern Freude machen.

Es wird jetzt in der Hasenwelt,
von fleißigen Pfoten hergestellt.

Es wird gesägt, gebohrt, geschraubt,
damit wer an den Hasen glaubt,
wer quasi an ihn feste denkt,
von ihm auch reichlich wird beschenkt.

Wenn das Osterfest sich naht,
ist fertig dann die Arbeit - grad -.

Jetzt geht der Streß erst richtig los
und das Gedränge, das ist groß,
so werden in der Osternacht,
die Hasen um den Schlaf gebracht:



Denn rechtzeitig zu Osterfest,
muß versteckt sein jedes Nest,
ob im freien Feld, ob in den Stuben,
suchen Mädchen wie auch Buben,
schon in aller Herrgott Früh,
gesehn hat man den Has´ noch nie.

Egal, wann ein Kind ist gegenwärtig,
der Osterhas´ ist bälder fertig,
verschläft drum saumüde und ganz fest,
so jedes Jahr das Osterfest.
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