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Gedichte über die Erkenntnis - Seite 424


Herztreu

Habe ich früher nicht mal gelernt, Menschen offen zu begegnen,
ein Lächeln zu schenken, Hallo zu sagen, aber nicht den Blick zu senken und den Kopf wegzudrehen?

Habe ich früher bewusst wahrgenommen, Menschen meine Aufmerksamkeit zu bieten,
aufeinander zu achten,
Gemeinschaft zu fühlen aber nicht mir sämtliche Kontakte zu verbieten?

Hab ich früher mein Herz aufgeschlossen, die Freude geteilt?
War spontan und verrückt, alles konnten wir machen.
Und jetzt, jetzt ist mein Gemüt einem Untergang gleich?

Darf ich noch lachen, vor Freude aufspringen?
Jemanden in meine Arme reißen, vor lauter Glück in den schiefsten Tönen singen?
Oder muss ich den Schalter für Neuprogrammierung wählen,
mein Innerstes den Endorphinen entheben?

Früher dürfte ich meine Meinung äußern, auch mal kritisch sein und Dinge hinterfragen.
Konnte selbstbestimmt planen, die Richtung mal ändern
und gelegentlich einen unsteten Weg einschlagen.

Habe ich Liebe versprüht, getanzt, den Tag herzlich begrüßt
und Vertrauen geschenkt.
Nun werde ich nur noch von außen gelenkt? Höre permanent Stopp, fühle mich gefangen
und von vielen Menschen getäuscht und hintergangen.

Leichtigkeit ist nicht mehr gegeben?
Das Herz oft schwer und die Träume entschweben?
Der Körper funktioniert, doch die Seele ruht und vergeht?
Gefühle sind Luxus, was bleibt, sind Wesen, die in der Dunkelheit schweben?

Darf ich noch lieben,
Ehrlichkeit leben?
Mit Freude geben ohne dem Höchsten nachzustreben?
Kann ich noch in den Spiegel sehen, mein wahres Ich erkennen?
Oder nur noch maskiert durchs Leben gehen?

Muss ich ganz still sein,
meine Stimme regulieren?
Im Alltag programmiert um mechanisch zu funktionieren?
Kann ich dem System die Stirn bieten, den Ja-Sagern entgegentreten?
Mich ständig umzuschauen, um der Ohnmacht zu entfliehen?

Soll ich mich nur noch den Mächten beugen? Meine Werte verraten? Meine Stärken, meine Herkunft, mein Leidenschaft verleugnen?
Oder sage ich, jetzt erst recht. Ich scheiß auf alles und leb im hier und jetzt?

Ich versuche mir treu zu blieben,
mich nicht zu verbiegen.
Jedes Wesen zu achten und mit Hingabe zu lieben.
Ich will verrückt sein und mich köstlich amüsieren.
Die Zeit genießen und meinen Mut nicht verlieren.

Meine Liebsten Ihr wisst,
ich stehe immer für Euch ein.
Kämpfe, beschenke und lass Euch niemals allein.
Mein Herz ist bereit die Narben zu tragen. Ich geb niemals auf, höre nicht auf zu hinterfragen.

Ich will sehen, lachen, meine Sinne beschenken.
Lautstark weinen, nicht beschämt sein, was andere denken.
Und ab und zu Glück haben und Freude erleben.
Trauer und Leid akzeptieren.
Aber nicht in Abgeschiedenheit und Rückzug zu leben.

Was ich tun kann ist, in den Spiegel zu sehen.
Fang bei mir an und warte nicht, dass sich nur die anderen erheben.
Bleibe nicht resigniert, nicht unbeteiligt, nicht mit Leere gefüllt.
Lasse nicht zu, dass wir uns verlieren, unser Herz mit all dem Gift überläuft.

Meine Gedanken möchte ich teilen.
Möchte zuhören,
Trost spenden und nicht nur in meinem Trott verweilen.
Ich kann noch viel geben.
Nicht nur mit Worten, nicht ohne Gehalt. Freue mich mit den Menschen, die mir gut tun, die besten Momente zu erleben.
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Lebenswert

Heute stand ich an der Ampel
und die Ampel wurde grün.
Doch statt eilig los zu fahren,
blieb ich schweigend einfach stehn.

Lautes Hupen auf den Ohren
und auch menschliches Geschrei,
sollten mich nicht weiter stören,
gehen an mir völlig vorbei.

Auch mein Navi schrie von vorne
an der nächsten Ampel links.
Doch mein Fuß bleibt auf der Bremse,
ganz schön häufig neuerdings.

Insekten konnten nicht wie sonst,
meine Scheibe so benutzen,
ihren Suizid im Rausche,
und so meine Sicht verschmutzen.

Kinder auf dem Schulweg staunen,
warum bleiben alle steh‘n?
wo versteckt sich die Gefahr denn?
Ohne sie kann ich nicht gehn.

Sirenen, die oft heulen,
Rettungskräfte ringsherum,
heute gibt es nichts zu gaffen,
denn sie bleiben einfach stumm.

In den Bahnen kein Gedränge,
alte Menschen heut vermehrt,
mobil sein ohne sich zu fürchten,
ob ein Sitzplatz garantiert.

Arme, Obdachlose, Bettler
fallen plötzlich voll in Sicht.
Jedes Lächeln, jede Gabe,
öffnet Herzen, schenkt ein Licht.

DHL, der Hermesbote,
UPS und DPD,
können heute rückenschonend,
ganz entspannt zur Arbeit gehen.

Pakete bleiben heute liegen,
denn das 20. Paar Schuh.
Hast doch nur diese zwei Füße,
nimm die alten, die‘s noch tun.

Fangt an, Euch langsam freizumachen,
Euch zu erinnern, bewusst zu leben.
Nicht immer nur am Limit tanzen
und dem Perfekten nachzustreben.

Schau in Omas altem Kochbuch,
handgeschrieben, Fett befleckt.
Düfte strömen aus allen Seiten,
köstlich, hat das gut geschmeckt.

Die Natur war mein Zuhause,
im weichen Heu entspannt zu liegen.
Auf Gräsern mit den Vögeln pfeifen,
in Träumen im Ballon davon zu fliegen.

Nimm Dir manchmal etwas Zeit,
schärfe wieder Deine Sinne.
Drossle ganz bewusst das Tempo,
hör auf Deine innere Stimme.

Und betrachte wieder Menschen,
nicht nur flüchtig, nicht ohne Bann.
Sehe Trauer, Glück und Hoffnung.
Spüre Freude, dann und wann.

Und so wirst Du ganz schnell reich,
brauchst nicht all das Materielle.
Einfachheit ist leicht zu lernen,
Liebe ist die reine Quelle.

Lebe bunt und lass Dich treiben.
Nicht immer brauchst Du einen Plan.
Sei nur ehrlich, treu und mutig,
bleib nicht stehen, sei spontan.

Lasst Musik in Eure Herzen,
singt so laut wie nie zuvor.
Jede Melodie schenkt Hoffnung,
seid vereint in einem Chor.

Lacht bis Euch die Tränen kommen,
freut Euch bis ein neuer Tag,
Dich begrüßt, Dich zu begleiten,
bis das Ende kommen mag.
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