Gedichte über Einsamkeit (Seite 213)

Das Nichts

Die absolute Stille ist das,
wonach mein Durst verlangt.
Das Nichts,
nichts an Überflüssigem,
nichts an Anregendem,
das Nichts ist es,
worin ich baden will.
Nur ich und vielleicht ein bisschen Wind,
der den Tag in die Ferne trägt,
das ist es, wonach ich mich sehne.

Die im sterben liegen

Wer im sterben liegt ........

Baut kein Haus mehr
macht nicht den Garten
erledigt nur noch weniges

Und wenn die Gesellschaft
liegt im sterben so langsam
baut der Kleine Mann
nichts mehr auf
hält gar instand
kümmert sich nur um Nötiges
hat kein Interesse
an der Gesellschaft

Die Hilfe hört dann auf
für andere was zu tun
In solchen Zeiten leben wir

Es wird in Schubladen sortiert
dabei die alten oft vergessen
die schon immer im Lande waren

So geht ein Volk zugrunde
damit auch das Land

Geschichte wiederholt sich , wieder , w........

EnTR 25.07.2022

Wo und Wer?

Ich schreibe, aber die Schrift bleibt gleich, in Farbe und Größe
Jeder Satz ist gleich strukturiert, so monochron
Wo sind meine Kreativität und wo meine Denkanstöße?
Wo ist der Farbenstrom?

Konsonanten und Vokale, gleich geformt, aufgebaut und geschrieben
Wo ist die Individualität, wo sind die Ausrufezeichen geblieben?
Wo sind die verschachtelten Sätze?
Und wo die Fremdwörter, die ich normalerweise übersetze?

Jedes Kapitel hat denselben Inhalt, jede Seite, Seite eins
Wann kommt Seite zwei, drei oder vier?
Wann kommt Inspiration und Abwechslung?
Ich bin es leid das elende Jetzt und Hier

Und wer schreibt irgendwann mit mir, für mich weiter?
Wer ergänzt meine Sätze, wenn meine Seiten drohen weiß zu bleiben?
Wer reicht mir mehr als nur eine Leiter?
Wer reicht mir seine Hand, wenn ich im Dunkeln sitze, im Schweigen?

Einsamkeit

Sommerabende sind warm und vertraut,
es kitzelt die letzte Sonne auf der Haut.
Doch heute fühlt sich anders an,
Schuld bist du daran.

Dieser Sommerabend ist kalt und einsam,
gestern noch da saßen wir gemeinsam;
im Rosengarten in deiner neuen Stadt,
als der erste Regen eingesetzt hat.

Alles ist jetzt irgendwie kalt,
mein Entschluss längst gefasst;
die Worte im Stillen eine schwere Last.
Ich spreche sie aus und alles kommt zum halt.

Keine langen Nächte am Telefn mehr,
keine Vorfreude auf wenn ich dich wiederseh'
keine Entscheidung war je so schwer;
doch vielleicht ist es besser wenn ich jetzt geh.

War es nun richtig oder war es das nicht?
Manchmal vernebelt Vermissen die Sicht.
Das Vermissen kommt und geht,
doch das was bleibt ist Einsamkeit.

Lisa Mann

Auswirkungen von Einsamkeit

Dass zu Krankheiten führt die Einsamkeit
hat sich während der Pandemie gezeigt,
kamen doch viele allein nicht zurecht,
auch körperlich ging es ihnen bald schlecht.

Einerseits konnten sie zur Ruhe kommen,
weil die Alltagshektik wurde genommen,
andererseits zeigte sich sehr deutlich,
dass Gemeinschaft ist erforderlich,

denn, um im Alltag gut zu bestehen,
braucht es soziale Kontakte im Leben.
Deshalb es überaus wichtig ist,
dass man auch sonst den Nachbarn nicht vergisst,

führt doch lang andauernde Einsamkeit
auch zu einer Verkürzung der Lebenszeit,
wie die Wissenschaft, die sich damit befasst
inzwischen herausgefunden hat.

Gedichte über Einsamkeit - Seite 213

Das Nichts

Die im sterben liegen

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Einsamkeit

Auswirkungen von Einsamkeit