Profil von Nora Blum

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Anzahl Gedichte: 15
Anzahl Kommentare: 3
Gedichte gelesen: 2.305 mal
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Titel
15 Das Nichts 21.07.22
Vorschautext:
Die absolute Stille ist das,
wonach mein Durst verlangt.
Das Nichts,
nichts an Überflüssigem,
nichts an Anregendem,
das Nichts ist es,
worin ich baden will.
Nur ich und vielleicht ein bisschen Wind,
der den Tag in die Ferne trägt,
das ist es, wonach ich mich sehne.
14 rahmenlos 07.03.22
Vorschautext:
sanft berühren die letzten sonnenstrahlen
die spitzen der kirchtürme
der tag endet so malerisch wie er begann

so zärtlich wie die finger der liebenden
verwandelt der abend die stadt in ein gemälde ohne rahmen

ein vogelschwarm
wie für deine augen geflogen
du kannst deine blicke nicht abwerfen
willst für immer hier stehen
dich sattzusehen würde nie passieren
...
13 Honigfreuden 07.03.22
Vorschautext:
"Was ist ein richtig schöner Moment, großer Bär?" fragte der kleine Bär den großen, alten Bären, der am Baumstamm lehnte und genüsslich in den ersten Sonnenstrahlen des Tages badete.
"Das ist einfach" antwortete dieser. "Ein wirklich schöner Moment ist jener, in dem du merkst, dass jemand, den du vorher nur gekannt hast, zu deinem Freund geworden ist."
Der kleine Bär setzte sich zu dem großen Bären und spürte die wärmende Sonne auf seinem Fell.
"Dann ist die Freude so groß, als würde man einen ganzen Honigtopf finden, der bis zum Rand voll ist", fuhr der große Bär fort. Die Augen des kleinen Bären strahlten. "Und wenn es soweit ist, musst du das kleine Wunder genießen, denn die richtig schönen Momente passieren nicht alle Tage!"

Den restlichen Tag noch grübelte der kleine Bär über die weisen Worte des alten Bärs und freute sich darauf, irgendwann einen bis oben gefüllten Honigtopf zu finden.
12 Denken und denken lassen 10.02.22
Vorschautext:
Sein und sein lassen.
Denken und denken lassen.
Lachen und lachen lassen.
Aneinander vorbei und ein Stück miteinander.
Doch Vorsicht vor der Gemütlichkeit der Verschmelzung,
denn diese birgt Gefahr, sich selbst zu vergessen
und was würde passieren, vergäße man nur den einzigen Menschen dieser Welt, den man bestimmt wird begleiten bis zum Ende seiner Zeit.
Denken und denken lassen.
Free the spirit.
Liebe und Feuer brauchen Umstände, um sie zu entfachen,
brauchen Platz, um zu sein, um zu wachsen, Boden, Grundstein.
Sie brauchen Luft, denn ohne diese ist es schnell sehr dunkel,
...
11 Gut, weil Du 02.02.22
Vorschautext:
Gut, weil Du,
gut, weil jetzt.
Gut, weil wir,
gut, weil hier.

Gut, weil heute,
gut, weil nicht morgen.
Gut, weil heute
keinen Platz hat für Sorgen.

Gut, weil Du
und niemand sonst.
...
10 Mit dem Wind tanzen 07.01.22
Vorschautext:
Nun flieg mit deinen Flügeln,
die dir gewachsen sind,
nun flieg jetzt deine Runden
und tanze mit dem Wind.

Blick runter, wenn du willst,
Unser ist immer Dein,
die Türen für dich stets offen,
wenn dein Herz will heim.
9 Schlaf Los 07.01.22
Vorschautext:
Der Tag bereits längst Geschichte, legt die Nacht einen triefend schwarzen Schatten über dich und dein Gemüt.
Neben dir ein regelmäßig atmender Mensch - die Regelmäßigkeit, die Atmung, der Mensch in deinem Leben, nahezu einschläfernd, hypnotisierend, diese Geräusche, dein Ohr zärtlich berührend.
Doch deine Sinne sind wach wie es der Tag ist.
Konzentriert wie der Geigenspieler, scharfsinnig wie das Tier auf der Hut und wachsend wie ein wilder Rosenstrauch. Unermüdlich.
Deine Gedanken entführen dich in eine unbekannte Welt, kleistern Farben an deine Wand, die du nie könntest je in Worte fassen. Sie bauen endlose Konstrukte, in den Himmel ragend, doch du bist nicht schwindelfrei.
Jeder Atemzug neben dir, beruhigender als der vorige. Lass mich mit dir schlafen, flüsterst du in das Ohr, doch du hast noch nicht alle Farben gesehen.
8 Ich mag, wie du bist 07.01.22
Vorschautext:
An meinen Papa.

Ich mag, wenn Du lachst,
ich mag, was Du machst,
ich mag, wie Du sprichst,
ich mag, dass Du bist.
7 Mein Geheimnis 06.01.22
Vorschautext:
Ich trage dich stets mit mit mir,
zu keiner Zeit bist du fort, immer bist du hier.
Wie die Perle in der Muschel, so behütet,
gewappnet vor dem trügerischen Wind der Menschen,
der wütet.

Deine Existenz macht mich stark,
denn sie wissen nicht die ganze Wahrheit.
Deine Existenz mach mich müde, denn du schaffst in meine Welt Klarheit.
Klare Sicht, die mich erkennen lässt, ganz gleich, wie weit,
die mich sehen lässt in tiefster Dunkelheit.

...
6 Nimm mich wie ich bin 06.01.22
Vorschautext:
Nimm mich wie ich bin
und nimm mich, wann ich bin.
Nimm mich, so wie alle Tage dieser Welt mich schliffen
und nimm mich mit all jenen, an denen es regnete.
Nimm mich mit allen Wörtern, die in mein Ohr gelangten
und berühr jene sanft, die mein Herz formten.
Nimm mich, wenn ich still bin, während ich schlafe
und nimm mich, wenn ich voll Tränen lachend eine Geschichte erzähle,
die Lippen dunkel vom Rotwein.
Nimm mich, wenn ich genug bin und tu es auch dann, wenn nicht.
Nimm mich so, wie mich einst Sternenstaub schuf,
so wie die Sonne ihre Schatten hinter mich wirft
...
5 Lebenszeit 01.01.22
Vorschautext:
Eine Marionette des Lebens,
Schnüre an Händen, Beinen, dem Herz und dem Hirn.
Gast auf diesem blauen Planeten,
nur kurze Zeit mit Visum und Pass.
Eine Reise, ein Auftrag und ein Ziel.
Ein entzückendes Häubchen, hellblau oder rosa
und ein kleines Zettelchen am Zeh zum Abschied.
Mit freundlichen Grüßen, von allen, die noch da sind.
4 Die Wahrheit 01.01.22
Vorschautext:
Die Wahrheit ist in der Natur versteckt,
wie ein Goldplättchen, abgesetzt am Flussrand.
Sie ist immer da, ob du sie siehst oder nicht.

Die Wahrheit ist ein Geschenk, das uns das Leben beschert.
Ein Geschenk, das wir gezwungen sind anzunehmen, ähnlich dem Bärenpullover unter dem Christbaum.
Hasse ihn und verstau ihn weit hinten im Kasten, aber er wird immer da sein.

Die Wahrheit ist eiskalt, sie kennt keine Gnade. Sie passt sich nicht an und kommt, wenn es ihr gefällt.
Sie ist aber auch erlösend, rein und ehrlich, so wie die tiefen Eigenschaften der Natur.

Die Wahrheit zwingt dich nachzudenken, umzudenken.
...
3 schnee und ich 01.01.22
Vorschautext:
nackt im schnee
nur ich und alles geschehene
mein gesicht zum himmel gerichtet
tausende flocken berühren mein haupt
lassen sich auf meiner haut nieder
befreit von dem bösen der welt
nur ich und das wunder der natur
2 Manege frei 01.01.22
Vorschautext:
Raum und Zeit verschmelzen,
der Übergang für dein Auge nicht mehr erkennbar.

Alles Kleine löst sich in Luft auf,
alles Nichtige verschwindet dorthin,
wo du es nicht findest.

Die Sicht wird klarer.
Der Blick für das Wesentliche tut sich vor dir auf,
der Vorhang öffnet sich theatralisch.

Vor dir das große Ganze, das pure Glück in Reinheit.
...
1 Der Kryptonit 01.01.22
Vorschautext:
Er lebt in mir, er lebt in dir
für immer ein Du und Ich, niemals ein Wir.
Er begleitet dich Tag für Tag, Jahr für Jahr, wie ein Schatten hinter dir,
weicht nicht von deiner Seite,
die Gedanken an ihn vernebeln deinen klaren Kopf,
wo du auch bist - dort oder hier.

Der Kryptonit lebt in uns allen,
eines Tages bist auch du diesem einen Menschen gänzlich verfallen,
eines Tages spannt er dich in sein Netz,
für immer
und hält dich seit dem gefangen mit seinen bittersüß giften Krallen.
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