Gedichte über Einsamkeit (Seite 123)

Zahltag

Schaue nicht zurück,
wenn's Dich bedrückt.

Im Spiegel zu sehen,
wie Zellen vergehen.

Vom jungen Leben
zum alten Greis.-

Bezahlt jeder,
aber auch jeder
den gleichen
Preis.
Die Zeit vergeht
und holt Dich
dann ein.-

Und dann bist Du
auf ewig und immer:

Tot und allein.

Egregious Lie

Einsamkeit

Die Sonne scheint mir heute viel zu hell,
verdunkle das Zimmer und zwar schnell.
So kommen keine Gedanken mehr herein,
fühle mich mal wieder verlassen und allein.

Ein kleines Herz das bald wieder verstummt,
weil keine schöne Melodie mehr darin summt.
Niemand der mir die Melodie dann vorspielt,
Gefühle werden mit den Wellen weggespült.

Die Ebbe nimmt sie mit aufs Meer hinaus,
ich drehe mich um und geh wieder ins Haus.
Dort wo es so leer und auch so dunkel ist,
wo nichts und niemand mich je vermisst.

Morgenrot

Die Dunkelheit schützt uns nicht mehr,
stumm seh‘ ich in das Morgenlicht,
aschfahl und so bedeutungsschwer
zeigt es Dein wahres Angesicht.

Noch trennt Dein Schlaf den Abschied und
ich weiß, bald wirst Du wortlos geh’n…
Zum Klagen gibt es keinen Grund,
ich werd‘ Dich niemals wiederseh’n…

Die Nacht war nichts als Illusion,
wie ich sie schon so oft erlebt,
das Morgenrot entlarvt den Hohn,
der sich mit Gleichmut trüb‘ erhebt.

Die Tränen sind schon lang versiegt,
mein Herzschlag klingt so monoton,
hab‘ meine Hoffnung längst besiegt,
ist wahre Liebe nur Fiktion?

Im Großstadttrubel bin ich stumm,
Gesichter sind nur grau und leer.
Ich frage nicht nach dem „Warum?“,
denn Sehnsucht hab‘ ich längst nicht mehr…

Stumm

Meine Kaffeetasse,
die hat schon Jahresringe.
Was ich Dir sagen wollte,
das sind so viele Dinge.
Es blieb viel ungesagt,
was ich Dir sagen sollte.
Hab vieles nicht gewagt,
was ich Dir sagen wollte.
Ich blieb wie ausgeschaltet
einfach stumm.
Nur hinterher betrachtet
war das dumm.

Baum der Begegnung

Dunkel war´s als wir uns trafen
Am Baum der Begegnung, anstatt zu schlafen
Vergessen, allein und ohne ein Wort
Fanden sich uns´re Wege dort.

Wo bist du gewesen? ist meine Frage
Die ich schon immer im Herzen trage.
Fort, ganz weit. - der Spruch ist klar
Zerfrisst meine holde Seele gar.

Gestohlen das Band was uns so hielt
Zerquetscht und enthauptet, als wär´s gezielt.
Auf dass dort das Dunkle gut gedeih -
Nur am Baum der Begegnung, da bin ich frei.

Gedichte über Einsamkeit - Seite 123

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