Innerkreiselnde Visionen
©Hans Hartmut Karg
2017
Die inneren Bilder nur visionär,
Weil sie die Welt nicht mehr tragen.
Sie sind dabei tanzend, nicht stationär,
Lösen kaum noch, was wir erfragen.
Im Morgenlicht schon um Zehn
Will uns das Taglicht einreden,
Dass bald auch Winde wehn,
Treibend uns aus Traumnöten.
Hohlwangig sind innere Filme,
Wenn wir die Liebe vergessen.
Doch ohne die inneren Filme
Wär' viel unerfüllbar gewesen.
So kreiselt die Vision im Walten,
Die Sehenden bleiben nur Spieler.
Manches sieht sich satt im Erkalten,
Im Schauen brechen auch Fühler.
Das Allperfekte wird zu Totem,
Weil es Freiheiten nicht mehr rafft
Und sich überfärbt mit Rotem,
Was nur Angstzustände schafft.
Schauen geht auch dort verloren,
Wo das Alte verkrustet in Rollen
Und schon im Brummen gefroren,
Weil das Festhalten nur noch im Wollen.
Je länger der innere Showdown lebt,
Desto ferner das Paradies.
Je verwegener, was nach oben strebt –
Driftet ab ins Altersverlies.
Braucht nicht die Liebe das Junge, ein Danke,
Das Spiel mit der Lebensfreude?
Treibt nicht das Gesunde höher die Ranke,
Wo Neugier auf Neues im Heute?
*