Gedichte Über Denken (Seite 186)

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Vom Chronographen
schnell relativierte
Prä-Realität
umwirbelt sich
in wilden Mustern.
Das Bewusstsein, wellengleich,
beschäftigt sich
mit der Wahrnehmung
der Wahrhaftigkeit.
Gedankliche Knallkörper
leuchten beim Verstreuen
vom Glitzer-Staub
in imaginären Höhen,
schweifen grell auf
und prallen ab
vom eigenen Abbild
in Fensterscheiben
wie in Spiegeln tiefster Seen.

© Lena Engelbrecht

Das tut Dir nicht gut!

Das tut Dir nicht gut!

Stets überinformiert zu sein,
Viel Unsinn angesammelt zu haben,
Das tut Dir nicht gut,
Schwächt Deinen Lebensmut,
Behindert Deine Vorhaben:
Mit diesem Müll bleibst Du allein!

Auch tut's nicht gut
Im Seelenmüll andrer zu wühlen
Und sich mit Unnötigem zu behängen.
Das kann nur Misslichkeiten längen,
Unfug Deinen Ganglien zuspülen
Und vermehren Deine Angstflut.

Lass' Dich ja nicht beirren,
Sag' „NEIN“ zu diesem Tuten,
Wo alle immer schon alles wissen.
Lass' uns die Ruheflagge hissen,
Wir brauchen kein Überfluten,
Keine informierenden Wirren.

©Hans Hartmut Karg
2024

*

Geistige Leere

Himmel, Arsch und Zwirn,
hinter meiner Stirn
herrscht Totalausfall,
hab ich einen Knall?

Unterm Schädeldach
windet sich nur schwach
mein Gedankenstrom,
bin geistig ein Gnom.

Ich mach mir nichts draus,
lösche das Licht aus,
tanke auf im Schlaf
- bin kein dummes Schaf! -

Dichters Tod

Der Dichter rezitierte,
als erste Sätze flogen.
Worte prasselten herab.
Ein Fragezeichen brachte ihn
aus dem Gleichgewicht.
Ein Semikolon traf
präzise seine Stirn.
Ein Komma durchbohrte
seine Brust.
Ein Ausrufezeichen gab ihm
schließlich den Rest.
PUNKT

Ich denke - Du glaubst

Ich berühre mich nicht
Du berührst mich

Wir schlafen nicht
Wir leben miteinander

Wir lieben das Leben,
Wir leben die Liebe -
Jetzt

DAS zwischen uns ist unglaublich
Du glaubst an Magie
Du bewirkst Magie
Du bist Magie

Ich denke (unsere Verbindung)
Du glaubst (wir bringen das Beste hervor)

Gedichte Über Denken - Seite 186

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Das tut Dir nicht gut!

Geistige Leere

Dichters Tod

Ich denke - Du glaubst