Gedichte Über Beziehungen (Seite 14)

beziehungslos

Ich will nicht mehr, sagt sie. Und er: dann
geh. Ich brauch dich nicht; ich kann mein
Leben ohne dich gestalten.

Sie schweigt. Und schaut ihn an; nur
eines noch: beziehungslos kann ich
mich nicht entfalten.

Und geht. Dreht sich nicht um. Sie geht
wie eine Fremde. Er lauscht auf ihre
Schritte; wartet befremdet.

Für ihn hat nichts, nichts sich verändert.
Er spürt nur manchmal: beziehungslos
sind Tage schwarz gerändert.

das Herz zerkaut in Worten

spricht laut dein Mund -
bist du mit dir allein,
hört keiner zu,
nur du.

die Wahrheit, die sich
angestaut, will raus,
fehlt sonst auch
dir der Mut.

zu lange schon liegt dir
das Herz zerkaut
in Worten, auf
der Zunge;

ein schwerer Atemstoß -
das Herz will raus aus
der beengten
Lunge.

Teufelsverse

Team bedeutet..

Einer schafft
Und alle haben mitgemacht.

Jeder schafft allein.
Wenn du Glück hast, darfst du mal
Sieger sein.

Kann einer besonders gut bauen,
Lässt es sich leichter klauen.

Abgestürzt - worden

Abgestürzt - worden - ist er,
der schneeweiße Schwan,
so stolz und stark und schön
von seinen eigenen Füßen oder
seinen gestern noch Freunden.

Abgestürzt - worden - ist sie,
die mächtige Eiche,
so stolz und stark und schön,
von ihren eigenen Wurzeln oder
ihren heute schon neuen Feinden.

Abgestürzt - worden - bist du,
ein besonderer Mensch,
so anders und freundschaftlich wissend
von deinem eigenen Postament oder
all den Nichtverstehenden bei dir.

Und nun? - Freier Fall.
Nicht weit bis zum Aufschlag:
Entsetzen überall.

Was tun? - Zu spät.
Kein langer Weg mehr:
Das Leben vergeht.

Warum? - Keiner weiß.
Gedanken gefroren im Dunkel:
Spiegel im Eis.

Schwerter

Wann beginnt denn Frieden,
kann man ihn denn schmieden?
Welche Kräfte müssen
führen zu Beschlüssen?

Du und ich und wir verfügen,
künftig lieber nur zu pflügen.
Lassen wir’s beruhen,
Schwerter sollen ruhen!

© ANTOSCH

Gedichte Über Beziehungen - Seite 14

beziehungslos

das Herz zerkaut in Worten

Teufelsverse

Abgestürzt - worden

Schwerter