Gedichte über Bescheidenheit - Seite 35

Eine Frau ging einmal nach Bernau,
warum, das wusste sie nicht genau.
Sie dachte, Hauptsache erst mal weg,
da liegt hinter dir der ganze Dreck.

Sie lief wohl bis tief in die Nacht,
landete dann auf einer Segelyacht.
Da sie war sehr höflich und nett,
gab man ihr für die Nacht ein Bett.

Dort war sie aber auch nicht alleine,
es krabbelten Milben um ihre Beine.
Sie bemerkte die Krabbler aber kaum,
denn sie hatte einen tollen Traum.

Sie träumte, sie wäre eine Kanzlerin
und steckte in der Politik mittendrin,
trug ne goldene Krone wie die Queen
und hätte beim Papst einen Termin.

Ein bisschen war sie wohl beklommen,
zu ne,m Date durfte sie noch nie kommen.
Vorsorglich trank sie ein Gläschen Rum
und sammelte in ihren Knochen Mumm.

Im Traum sah sie den Papst völlig nackt,
und eine Kanzlerin, wie die gerade hackt.
Plötzlich wurde sie aus dem Traum geweckt,
die Großen sah sie nun unter neuem Aspekt.

Der Stellvertreter Gottes auf Erden,
was wird wohl nackt aus ihm werden.
Eine Kanzlerin mit unbedecktem Po,
dass macht doch keinen Bürger froh.

Wie früher, ist vieles auch noch heute,
teure Kleider machen mächtige Leute.
Drum betrachte sie genau mein Kind,
siehst dann, wer sie wohl wirklich sind.



Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Ein gutes Herz
das hat man nicht
das kriegt man
wenn verliehen
von denen
die du liebst mit Herz
bist immer da gewesen.

Ein gutes Herz
das hat man nicht
das kriegt man
wenn verliehen
von Menschen
die nicht einsam sind
warst so oft da
bei Ihnen.

Das gute Herz
das hat man nicht
das kriegt man
wenn verliehen
von Freunden
für die du
immer da
Helfer in Not
du so oft warst.

Das gute Herz
das hat man nicht
das kriegt man
wenn verliehen
von kranken Menschen
du gepflegt
mit Herz und Seele
da gewesen.

Was wär es schön
das gute Herz
all jedem wird verliehen
dann wär die Welt
ein guter Ort
in Glück und Frieden leben.

MB

Mein Versuch
Ein Buch
Zu schreiben
Ohne zu übertreiben

Erwies sich als ein Segen
Nicht als ein Fluch
Der wohl zugegen
Wie nun mal der Ruch

Die Worte einzufügen
Ohne große Lügen
Auf den Sinn zu achten
Auf die rechte Zeit zu warten

Zu beschreiben das Papier
Mit Freude, mit Pläsier
Kapitälchen zu ersinnen
Hinzudrucken, auszuspinnen

Grafiken zu Zeichnen
Auf Proportion zu eichen
Gesichter zu skizieren
In Pixeln zu skalieren ...

Seiten binden, schneiden
Pappe vorbereiten
Leimen, kleben
Glückliches Erbeben ...

Was ich dabei fand
In meinem Märchenland
War, wenn ichs richtig seh
Die Hoffnung, dass es noch etwas weitergeh ...

© Auris cAeli

Eine Distel unter Rosen -
dort sollte Sie nicht sein.
Sie ist grau, voller Stacheln und
so allein. Sie wird niemals so schön wie
eine Rose sein.
Trotzdem muss sie standhaft sein.
Sie möchte nicht blühen, und muss trotzdem unter all den schönen Rosen verharren.
Betört vom Duft der Rosen, wird sein ihrem Grau mit Stacheln jeden Tag aufs Neue erstarren.
Warum darf ich keine Rose sein?
Sondern muss dieser graue traurige Anblick sein.
Die Rosen beachten die Distel nicht-
hochmütig, voller Verachtung lassen sie sich mit dem Wind in die andere Richtung wehen.
Es ist ihnen peinlich, niemand soll die Distel unter den Rosen sehen.
Es ist die Zeit der Rosen, sie blühen im magischen Rot.
Die Sonne liebkost ihre Blüten und Blätter-doch ihre Zeit wird vergehen.

Wenn die Rosen schon längst verblüht sind, wird man nur noch die Distel sehen,,in ihrem grau mit Stacheln blüht sie auf modrigen verwelkten Rosenkompost.
Während die Rosen längst vergessen, sieht man die Distel in ihrem unscheinbaren Grau, mit aufgerichteten Stacheln noch lange an ihrem Platz stehen.
Für sie allein ist nun der Sonnenschein - die Distel hebt ihr Blütenköpfchen an,
Hochmut kommt vor dem Fall -
bitte denkt daran!