Gedichte über Alltägliches - Seite 1172

ein Tag im Sommer mit Sonne ganz heiß,
der Himmel blau und die Wolken weiß,
ziehen schnell weiter, um nicht zu stören,
die Enten am Teich sind schon zu hören,
da lohnt sich der Weg ins Grüne zu gehen,
dort wo die Bäume mit Schatten stehen,
Bänke rufen zum Sitzen und verweilen,
sind genug da, keiner muss sich beeilen,
gut wäre etwas Proviant dabei zu haben,
da die Enten in Reihe folgend antraben,
ihre Wünsche könnte man sich denken,
lassen sie sich gerne mit Brot beschenken,
auf den grünen Wiesen Kinder laut tollen,
man sieht rote Bälle schnell davon rollen,
das sieht auch ein Hund aus der Ferne,
läuft hinterher, tut er wohl ganz gerne,
die Kinder haben ihren Spass und lachen,
die Enten sich über Brotkrümel her machen,
Wurst und der Käse bleiben dem Herrn,
von weitem betrachtet teilt man wohl gern,
Zeit für einen Schluck aus der Bierflasche,
schön gekühlt kommt es aus der Kühltasche,
Momente wie diese ohne Buch geschrieben,
machen glücklich und sind nicht übertrieben
eine herrliche Stunde kann nun beginnen,
die Minuten wahrscheinlich schnell verrinnen,
aber diese kleine Gemütlichkeit zu erleben,
wird Erinnerungen für dunkle Tage geben..

Hier bin ich, doch es zieht mich fort
mit Macht an einen andern Ort.
Nicht, dass es "hier" mir ganz missfiel -
doch "dort" zu sein ist nun mein Ziel.

Kaum bin ich da, wird mir bewusst
zu meinem nicht geringen Frust:
Sollt' jemand jetzt "Wo bist du?" fragen,
müsst' wieder "Ich bin hier" ich sagen.

Wohin auch immer ich mich wende,
es nimmt doch stets dasselbe Ende:
An jedem noch so fernen Ort
bin ich nur "hier" und niemals "dort".

Sollt' ich am einen Ufer stehen,
so muss ich auf das andre sehen.
Hier hab ich meine eignen Hühner,
doch drüben ist das Gras viel grüner.

Es wandelt mich Verzweiflung an,
dass dies nie anders werden kann,
bis dann am Tag des Weltgerichts
mein Hier-Sein endigt sich im Nichts.

Wenn "Hier" und "Dort" erst sind verschwunden,
dann hab Erlösung ich gefunden.
Bis dahin kann nur in Gedanken
mal zwischen hier und dort ich schwanken.

Bevor ich jetzt noch ganz verzweifel',
fahr ich auf Urlaub in die Eifel.
Zurück zu Haus mein Nachbar fragt:
"Wie hat's dir dort denn zugesagt,

wo du am Wochenend gewohnt?"
Wie sehr mich dieses Wort belohnt:
Ich bin tatsächlich "dort" gewesen
und fühle mich schon fast genesen.

Nun geh ich in mein Haus hinein
und freu mich endlich, "hier" zu sein.

Nun lerne ich den Umgang mit den Computer,
einige finden das echt super,
andere meinen es wird auch mal endlich zeit,
aber bin ich wirklich dafür bereit?

Die Grundkenntnisse sind vorhanden,
mit MSDos und XP konnte ich gute Ergebnisse landen,
aber vieles neues kommt hinzu,
die Zeit der Entwicklung verging wie im Flug.

Damals bearbeitete ich alles mit der Maus,
kam auch durch zocken wenig außer Haus.
Nun heißt es lernen der Tastenkombinationen
und blind nutzen der Sprachfunktionen.

Die Brailleschrift ziert meine Tastatur,
am PC mach ich noch nicht eine gute Figur.
Die erste E-Mail habe ich schon ohne Hilfe geschrieben,
die Angst vor der Technik ist ein wenig auf der Strecke geblieben.

Die Neugier lässt mich weiter machen,
neue Begriffe lassen mich auf lachen,
mittels Siri und Google bekomme ich meine Erklärung,
und im Kopf gerät viel in Bewegung.

Die Brailleschrift habe ich auch alleine erlernt,
da ist doch das Neue der PC nicht weit entfernt.
Ich kann dabei nur an Wissen gewinnen,
und meiner langenweile entrinnen.