Gedichte über den Abschied (Seite 255)

Ausweg

Er war immer für alle da,
doch sie nahmen ihn nicht wahr.
Es gab nur Stress und Hetze,
und wollten noch das letzte.
Liebe und Harmonie er suchte,
nur Herzlosigkeit er verbuchte.
Hatte ein schweres Leben zu führen,
taten alles dafür, es ihn zu spüren.
Sein großes Herz,
es begrub manchen Schmerz.
Wurde er dann noch depressiv,
es doch nicht in ihrem Sinne verlief.
Darum hatte er nur diesen Ausweg gesehen,
still und leise von der Erde zu gehen.
Fort ist sein krankes Herz,
nie hat man ihm zugehört.
Es für ihn die Erlösung war,
der Ausweg, den er sah.

Schlussakkord

Ich stehe im Zimmer, bin wie erstarrt,
ich kann nicht glauben, was du hast gesagt.
Ein lauter Knall, ich bin allein mit mir,
die Tür ist jetzt zu, du bist nicht mehr hier.

So viele Worte, nun geht es mir schlecht,
verletzte Gefühle, jeder hat Recht.
Du sagtest, du gehst und du kommst nie mehr,
ich bin ganz verwirrt, das trifft mich so sehr.

Ich denke zurück an unsere Zeit,
es gab immer wieder zwischen uns Streit.
Ich tat was ich konnt’, war stets für dich da,
wie du mich verletzt, das war dir nie klar.

Wir haben beide wohl Fehler gemacht,
ich hab wegen dir geweint in der Nacht.
Und dennoch empfand ich so viel für dich,
doch du fühltest nicht das Gleiche für mich.

Jetzt bin ich allein mit all meinem Schmerz,
ich fühl einen Stich tief in meinem Herz.
Ich bin verwirrt, ich kann es nicht fassen,
warum hab ich dich nur gehen lassen?

Ich fühle mich traurig, einsam und leer,
mich quälen all deine Vorwürfe sehr.
Die Tränen laufen mir übers Gesicht,
dass es soweit kommt, das wollte ich nicht.

Jetzt tun mir all meine Fehler so leid,
ach hätten wir zwei nur etwas mehr Zeit.
Ich wünschte, dass es nicht zu Ende geht,
doch du bist fort, jetzt ist es zu spät.

© Kerstin Mayer 2002

Endlich

Endlich allein,
ohne einsam zu sein.
Endlich eine Zeit ohne sie,
verstanden hat sie dich nie.
Endlich Harmonie und Zweisamkeit,
dazu war sie nie bereit.
Endlich Frauen mich auf dem Weg begleiten,
Liebe und ihr Bett mir zeigen.
Endlich das Licht die Ewigkeit erleuchtet,
Hass und Kälte verscheucht.
Endlich der Tod ist nah,
angekommen, ich bin da.
Endlich.

Alles was du bist

Was die liebe anrichten kann
Im negativen sinne
Erinnert mich täglich dran
Der vermisste klang deiner stimme

Zusammen waren wir lichtgestalten
Steckten die welt mit unsrer liebe an
Nun muss ich mich von dieser fernhalten
Sonst steckt es meine welt in brand

Wie öl bist du, im feuer meines herzens
Und diese leidenschaft führt ins leid
Dieser „wahn“ ist wie verrückte freiheit
Doch ich möchte nun vernünftig sein

Du bist nicht mehr mein, ich nicht dein!
Auch wenn es mein herz zerfetzt
Wie gift durch meine adern ätzt
Muss ich dich hinter mir lassen

Neue menschen ins auge fassen
Auch wenn‘s zutiefst
Meiner natur zuwider ist
Werde ich dich vergessen
Und alles was du bist

Einfach loslassen!

Kritik ist nur dann interessant,
solange sie wohlwollend, galant,
von jemanden kommt der selbst gut schreibt,
sich nicht nur an Werken and'rer reibt.

Unter manch' einem schönen Beitrag,
den ich gerne lese, gerne mag,
finde ich dann deinen Kommentar,
ohne Aussage und sonderbar.

Du vergibst schon mal wenig Sterne,
magst nur deinen eig'nen Käs' gerne,
den du dir selbst schnell hoch bewertest
und dich somit schnell selber ehrtest.

Fühlst du dich etwa angesprochen?
Kommt dein Gewissen angekrochen?
Ich versuch' nur zu intervenier'n,
sonst wird dich, wie ich, jeder blockier'n...

Thomas

Gedichte über den Abschied - Seite 255

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Alles was du bist

Einfach loslassen!