Profil von Josef Festing

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Anzahl Gedichte: 51
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Titel
51 Sehnsucht 25.09.24
Vorschautext:
Wenn im Herbst die Vögel ziehen
in Gefilde fern von hier,
möcht‘ ich gerne mit entfliehen
folgen diesem Drang in mir.
Wie Posaunen tönt‘s von weitem
wenn des Kranichs Ruf erschallt,
könnt’ ich doch den Flug begleiten,
schweben über Feld und Wald.
Reihen ein mich in die Kette
der graziösen Vogelschar,
ach, ich wünschte mir, ich hätte
ein geschwungnes Flügelpaar.
...
50 Die Weihnachtsmaus 04.12.22
Vorschautext:
In einem alten Pappkarton,
im Keller an der Wand,
lebt nun seit einer Weile schon
ein Mäuschen unerkannt.
Wenngleich sein Nest umgeben ist
von Christbaumschmuck und Kugeln,
träumt es schon lang‘ in seiner Kist‘
von Schinkenspeck mit Nudeln.
Und wie die Maus lechzt voller Schmacht
im Weihnachtsschmuckkarton,
wird dieser geradewegs gebracht
hinauf in den Salon.
...
49 Frieden 15.03.22
Vorschautext:
Mein Weg ist nun zu Ende,
ich hab‘ das Ziel erreicht,
von steinigem Gelände
zu Ufern kühl und seicht.
Ich leg‘ mein Haupt nun nieder,
in Frieden ruh‘ ich sanft,
bald sehen wir uns wieder
und gehen Hand in Hand.
48 Abschied 15.03.22
Vorschautext:
Die Augen sind geschlossen,
mein Herz, es schlägt nicht mehr,
manch’ Träne ist geflossen,
der Abschied fiel so schwer.
Doch meine Seele schwingt sich,
nun einer Lerche gleich,
gen Himmel frei und glücklich
bis in die Ewigkeit.
47 Wärme im Herzen 10.12.19
Vorschautext:
Draußen ist es bitterkalt,
der Frost zieht ein in jeden Spalt.
Fahl erscheint das Tageslicht,
dünn ist noch des Eises Schicht
auf dem Schilf umringten Teich,
alles wirkt nun kahl und bleich.
Erstarrt vor Kälte ist der Baum,
versetzt in einen tiefen Traum.
Kristalle glitzern auf dem Feld,
wenn Mondlicht auf die Erde fällt.
Eisig weht der Wind von Ost
und überzieht das Land mit Frost.
...
46 Der Tannenbaum 24.10.19
Vorschautext:
Von Schnee bedeckt sah man ihn kaum
im tief verschneiten Wald,
den wunderschönen Tannenbaum,
die Luft war klirrend kalt.
Durch's Unterholz ein Mann nun schlich,
'ne Säge in der Hand,
er näherte dem Bäumchen sich,
schnitt ab es und verschwand.
Jedoch ließ er die Tanne da,
sie war ihm wohl zu klein,
die edle Schönheit er nicht sah,
wer könnt' ihm je verzeih'n?
...
45 Die Weihnachtsspinne 13.01.19
Vorschautext:
In einer Tanne, hübsch geschmückt,
vom Fuße bis zur Zinne,
saß zwischen Zweigen gut versteckt,
ganz schläfrig eine Spinne.
Das arme Tier war aufgewacht
und wunderte sich sehr,
statt Kälte, Wind und dunkler Nacht
war Wärme rings umher.
Geblendet von der Lichterpracht,
ließ sich an dünner Strippe
die Spinne nun herab ganz sacht
bis in die Weihnachtskrippe.
...
44 Nicht vergebens 27.09.18
Vorschautext:
Ein Blatt fällt sanft zur Erde,
getrennt von Baum und Ast,
trägt in sich all die Schwere,
des Lebens ganze Last.
Benetzt vom Tau der Jugend,
im Frühling knospenzart,
vom Sommerwind gewogen,
in kahlem Frost erstarrt.
Verflogen sind die Farben,
einst grün, dann leuchtend rot,
verwelkt nun, abgestorben,
aschfahl, verblichen, tot.
...
43 Rekordverdächtig 21.08.18
Vorschautext:
Es wollte eine junge Sau
im Sport sich mal beweisen,
und weil sie kräftig war gebaut
den Hammerwurf betreiben.
Sie übte nun tagaus, tagein,
mit Unermüdlichkeit,
doch flog der Hammer, wie gemein,
nicht 'mal zwei Meter weit.
Den Kopf ließ sie nun hängen,
ganz traurig war ihr Blick,
sie seufzte unter Tränen:
"Im Sport hab' ich kein Glück!"
...
42 Hoffnung 25.01.18
Vorschautext:
Kalt und leblos wirkt die Welt.
Getaucht in fahles Licht,
zeigt sie in Wald und Feld
ein trauriges Gesicht.
Der Wind fegt durch die Zweige,
die Bäume stehen kahl,
voll Trauer scheint die Weide
und Nebel zieht ins Tal.
Hoch auf den kargen Höhen
liegt bleich der erste Schnee,
verweht von Sturm und Böen,
gefroren ist der See.
...
41 Der Ohrenkneifer 26.09.17
Vorschautext:
Ein Ohrenkneifer, braun und glatt,
saß auf einem Lilienblatt.
Es dämmerte, die Luft war klar,
der Lilie Duft so wunderbar.
Ein junger Mann, auf Freiersfüßen,
sah hoch beglückt die Blume sprießen.
Wie würd’ die Liebste ihn bedenken,
würd’ er ihr diese Lilie schenken?
So brach er sie im Liebeseifer
und sah nicht wie der Ohrenkneifer
geschwind im Blütenkelch verschwand,
worin er Schutz und Zuflucht fand.
...
40 Die alte Linde 27.08.15
Vorschautext:
Durch die Blätter einer Linde
fiel ein warmer Sonnenstrahl
auf die moosbedeckte Rinde,
auf eine Wunde schroff und kahl.

Verletzt durch wüste Sturmgewalten,
gezeichnet von des Lebens Last,
zerfurcht ihr Antlitz, tiefe Falten
und knorrig schon so mancher Ast.

Es schien, als hätt' der Sonne Licht
die Wunde zart berührt,
...
39 Am Ufer 27.08.15
Vorschautext:
Ich hab' in meinem Leben
manch' Freud' und Leid erlebt,
empfangen und gegeben,
war froh und auch betrübt.
Am Ende meines Lebens
frag' ich mich nach dem Sinn:
"War alles wohl vergebens?
Wo führt mein Weg mich hin?"
Doch, wenn ich einst gegangen
und du denkst noch an mich,
was könnt' ich mehr verlangen,
dann lebte ich für dich!
...
38 Kraft für's Leben 27.08.15
Vorschautext:
Ich beugte mich hinab zu ihr,
sie stand am Wegesrand,
ihr Blütenkleid war eine Zier,
matt schimmernd wie aus Samt.
Der Blume Schönheit machten weit
mein Herz und mein Gemüt,
als wär' der edlen Blüte gleich
die Seele auch erblüht.
Und voller Ehrfurcht spürte ich
ringsum in Wald und Flur,
die Kraft für's Leben findet sich
allein in der Natur!
...
37 Frommer Wunsch 13.01.15
Vorschautext:
Durch einen schmalen Fensterspalt
schlüpft in ein warmes Zimmer
ein Mottenweibchen aus dem Wald,
gelockt vom Kerzenschimmer.

Die Motte ist total verzückt
vom hellen Kerzenschein,
betört, verzaubert und beglückt
fliegt sie direkt hinein.

Die Flügel brennen lichterloh,
es zischt, ein letztes Flammen,
...
36 Das Eichörnchen 21.10.14
Vorschautext:
Ein harter Winter steht bevor,
das Eichhörnchen, nicht faul,
trägt lange Pinsel jetzt am Ohr
und Nüsse stets im Maul.

Als Vorrat gräbt das Tier nun ein
in's Erdreich Nuss um Nuss,
damit es später weder Pein
noch Hunger leiden muss.

So schlummert in der kalten Zeit
manch' Nuss in kühlem Grab,
...
35 Die Hummel 22.07.14
Vorschautext:
Mit Flügeln kurz wie kleine Stummel
schwirrt durch das bunte Blumenbeet
die gelb und schwarz gefärbte Hummel,
tagein, tagaus, von früh bis spät.

Sie sammelt emsig Blütenpollen,
soviel sie transportieren kann
und trägt am Schenkel ihn wie Knollen,
als hätt' sie Pluderhosen an.

Nun landet sie mit ihrer Fracht
auf einer Pomeranze
...
34 Froschperspektive 05.07.14
Vorschautext:
Im Teich auf einem Rosenblatt
ein Frosch nach Mücken jagt.
vom langen Warten schon ganz matt,
der Hunger an ihm nagt.

Ein kleiner Hund am Ufer steht,
sein Blick ist leicht verwirrt,
genervt er sich im Kreise dreht,
von Mücken wild umschwirrt.

Vom Schicksal fühlt der Frosch nun sich
gar jämmerlich missachtet,
...
33 Eisfüße 29.06.14
Vorschautext:
Kalte Füße sind ein Grauen,
davon betroffen sind meist Frauen,
denn die Durchblutung klappt nicht recht
bei dem weiblichen Geschlecht.

Ein femininer Gen-Defekt,
der scheinbar in den Beinen steckt,
am Abend meist er sich entfaltet
und jeder zarte Fuß erkaltet.

Wenn Frauen an den Füßen frieren,
sie ganz spontan die Lust verlieren.
...
32 Was bleibt 15.10.13
Vorschautext:
Stolz trägt im Herbst die Hagebutte
rot leuchtend ihre edle Kutte.
Sie präsentiert am Wegesrand
im Sonnenlicht ihr Festgewand.
Im Frühling fast in gleicher Pose
war sie erblüht als Heckenrose,
bis sie verlor ihr zartes Kleid,
der Lohn für zu viel Eitelkeit?
Nein, nur verwandelt wie ein Falter,
zeigt wahre Schönheit sie im Alter.
Der Winter naht, leis' fällt der Schnee,
was bleibt, ist Hagebutten-Tee.
...
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