Profil von Josef Festing

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Anzahl Gedichte: 51
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Titel
11 Die Kastanie 04.09.11
Vorschautext:
Grün und stachlig hängt sie da
an dem Baum wie jedes Jahr.
Platzt dann auf die enge Hülle,
sieht man sie in ganzer Fülle,
braun gefärbt mit hellem Bauch
und schön glänzen tut sie auch.
Wenn sie dann zu Boden fällt,
ist es herbstlich meist bestellt.
Jedes Kind sich danach bückt,
auch Erwachsene sind entzückt,
die Kastanie zu berühren
und sie in der Hand zu spüren.
...
10 Der Regenwurm 04.09.11
Vorschautext:
Der Tag für ihn ist schon vermasselt,
wenn Regen auf den Boden prasselt.
Das Erdreich wird nun mehr als feucht,
er deshalb schnell nach oben kreucht.
Das Klima ist dort auch nicht besser
für den agilen Humusfresser.
Ziellos kriecht er durch das Gras
und wird dabei erst richtig nass.
Ein Vogel hat ihn bald erblickt
und für den Nachwuchs aufgepickt.
Tropfend hängt er jetzt im Schnabel,
baumelnd wie ein nasses Kabel.
...
9 Der Specht 04.09.11
Vorschautext:
Ein dürrer Baum, die Äste kahl,
lädt ein den Specht zum Mittagsmahl.
Der Vogel sich dort niedersetzt,
denn totes Holz stets hoch er schätzt.
Er wittert darin fette Maden,
fühlt sich zum Festmahl eingeladen.
Mit seinem Schnabel hackt er zu,
sein Trommeln stört die Mittagsruh'.
Der Klang heut' kommt ihm komisch vor,
metallisch dröhnt' s in seinem Ohr.
Das Klopfen macht 'nen Höllenkrach
an der Antenne auf dem Dach.
8 Der Hase 04.09.11
Vorschautext:
In einer Mulde sitzt ein Hase,
Regen prasselt auf sein Fell,
erkältet hat er sich die Blase,
von Ferne hört man Jagdgebell.

Tief geduckt verweilt der Hase,
sein Harndrang ist gar hinderlich,
der Druck wird stärker in der Blase,
derweil die Meute nähert sich.

Ein Hund hat nun erreicht die Sasse,
des Hasen sicheres Versteck,
...
7 Die Fledermaus 04.09.11
Vorschautext:
Im Sommer, wenn die Luft ist warm
und tanzend drin ein Mückenschwarm,
kommt aus dem Unterschlupf heraus
bei Dämmerung die Fledermaus.
Insekten sind ihr Leibgericht,
sie fängt sie gänzlich ohne Licht.
Im Dunkeln fühlt sie sich Zuhaus',
stößt flatternd hohe Töne aus.
Den hellen Schall vom Echolot
hört manche Mücke vor dem Tod.
Das Fledertier in jeder Nacht
so meistens fette Beute macht.
...
6 Die Pointe 04.09.11
Vorschautext:
Eine Ente schwamm im Weiher,
ihr Federkleid war ramponiert,
es hatte ihr im Streit ein Reiher
vom Schwanz die Federn extrahiert.

Am Ufer ein Poet sinnierte,
ein Staunen trat in sein Gesicht,
als er den Vogel anvisierte,
schrieb er sogleich ein Kurzgedicht.

Zuerst war Mitleid sein Gedanke
als er die Reime niederschrieb,
...
5 Ein Traum verleiht Flügel 04.09.11
Vorschautext:
Ein Rabe sitzt auf einem Ast
tiefschwarz glänzt sein Gefieder,
er macht vom Fliegen eine Rast,
'ne Feder schwebt hernieder.

Sie landet auf dem Stachelkleid
von einem kleinen Igel,
macht sich auf seinem Rücken breit,
als hätt' er einen Flügel.

Der Rabe find' das gar nicht gut,
beginnt nun wild zu zetern,
...
4 Die Zecke 04.09.11
Vorschautext:
Unter einer grünen Hecke
lauert hungrig eine Zecke.
Eine Katze schleicht vorbei.
im Maul ein kleines Vogelei.
Kaum ist das rohe Ei verschluckt,
schon ist die Zecke aufgehuckt.
Sie krabbelt hinter’s Katzenohr
und schiebt die Beißerchen hervor.
Mit einem Biss ist es geschafft
und schon fließt süß der rote Saft.
Die Zecke saugt sich rund und voll,
und find’ das ganze Leben toll.
...
3 Die Moritat von der Mücke 04.09.11
Vorschautext:
Das Licht ist aus, ich möchte schlafen,
ich bin umringt von lauter Schafen.
Sie springen über einen Zaun,
ich gleite sanft in einen Traum.
Doch plötzlich ein Geräusch mich weckt,
verursacht durch ein Fluginsekt.
Am linken Ohr es leise summt,
und bald darauf der Ton verstummt.
Jetzt macht sich Panik in mir breit,
zum Handeln ist es höchste Zeit.
Denn wenn das Tier die Haut berührt,
wird gleich der Rüssel eingeführt.
...
2 Frühlingsgefühle 04.09.11
Vorschautext:
Es war einmal ein Kröterich,
der wollte gern vermehren sich.
Es zog ihn zu den nahen Teichen,
wo stets im Frühjahr Kröten laichen.
Im warmen Licht der Abendröte
traf er schon bald 'ne hübsche Kröte.
Er krabbelte auf ihren Rücken
und quakte freudig vor Entzücken.
Bald würde er mit ihr verkehren,
nur noch die Straße überqueren.
Und als im Huckepack das Paar
mitten auf der Fahrbahn war,
...
1 Vom Regen in die Traufe 04.09.11
Vorschautext:
Mit nassem Fell, der Schwanz ganz kahl,
saß eine Ratte im Kanal.
Sie suchte dort nach Essensresten
und musste so ihr Dasein fristen.
Üble Gerüche gab es hier
und überall schwamm Klopapier.
Die Ratte wollt' so nicht mehr leben,
nach Höherem von nun an streben.
Drum krabbelte sie durch ein Rohr
zielstrebig in ein Haus empor.
Der Aufstieg führte, nicht bequem,
durch ein enges Rohrsystem.
...
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