Titel | ||||
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596 | Die Wespe | 25.10.12 | ||
Vorschautext: Am Sonntagnachmittag sitz ich allein, bei Kaffee und Zwetschgenkuchen, und wie könnte es auch anders sein, kommt eine Wespe mich besuchen. Frech, wie dies Insekt nun einmal ist, landet sie gezielt am Kuchenrand, legt sogleich die Flügel an und frißt, flüchtet nicht einmal vor meiner Hand. Auch die Kuchengabel stört sie nicht, nur lautes Summen ist zu hören, ... |
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595 | Mein Freund | 22.10.12 | ||
Vorschautext: Deine Haut wird schon faltig, auch die Gelenke knirschen, lässt dich hängen, gewaltig, gleichst schon faulenden Kirschen. Du atmest so furchtbar schwer, und deine Stimme vibriert, dein Umfang wird immer mehr, du isst, bis du explodierst. Steh auf, beweg deine Glieder, lauf Kilometer im Wald, ... |
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594 | Immer die Anderen | 22.10.12 | ||
Vorschautext: Viele Menschen sind unsagbar schlau, eigene Fehler kennen sie nicht, wissen und können alles genau, ziehen schon mit Peanuts zu Gericht, Es sind die Anderen, die Fehler begeh´n, sagen sie offen und Jedem direkt, werden stets auf ihre Meinung besteh´n, sind selbst unfehlbar, ständig perfekt. Sie kritisieren, nörgeln und schimpfen, nichts machen Andere richtig und gut, ... |
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593 | Denk mal drüber nach ! | 21.10.12 | ||
Vorschautext: Du lachst, wenn eine alte Frau über eine verkehrsreiche Straße gehen muss, viele Menschen sie nur anstarren und niemand ihr behilflich ist, wenn sie zittert vor Angst auf dem langen gefährlichen Weg zu ihrem Bus, vor lauter Verzweiflung und Hektik um sich herum alles vergisst. Du lachst, wenn ein gebrechlicher Mann am Straßenrand sitzt und Mundharmonika spielt, altmodische Kleidung trägt, Gesicht und Hände sehr ungepflegt sind, wenn er die Passanten betrachtet und ab und an auf die Almosen schielt, sich kopfnickend bedankt und sich über jeden Cent freut wie ein Kind. ... |
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592 | Es reicht | 21.10.12 | ||
Vorschautext: Heute ist mir plötzlich klar, ich ändere mein Leben, bin nun neunundsechzig Jahr, hab immer nur gegeben. Jubel, Trubel, Heiterkeit, ging stets zu meinen Lasten, jetzt wird´s allerhöchste Zeit, zu ruhen und zu rasten. Bin doch nicht der Araber, mit dem Namen He Na Gib, ... |
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591 | Geraubter Traum | 19.10.12 | ||
Vorschautext: Habe so schön geträumt heut Nacht, konnt´ dein Gesicht berühren, doch plötzlich bin ich aufgewacht, dein Kuss war noch zu spüren. Grad noch mit dir im Kämmerlein, ich wollte es nicht glauben, vom tageshellen Mondenschein, lies ich den Traum mir rauben. Mein Herz klopfte bis hin zum Hals, ich war in Schweiß gebadet, ... |
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590 | Der kleine Unterschied | 16.10.12 | ||
Vorschautext: Warum sind ledige Frauen schlank und schick und die Ehefrauen oftmals rund und dick? Eine Ledige, sie lebt allein, kauft das Nötigste für sich nur ein, ihren Appetit regt niemand an, deshalb isst sie auch nur dann und wann. Wenn ihr Körper nachts was Scharfes will, macht sie ihren Kühlschrank auf, ganz still, doch nur alter Käse liegt dort rum, auch die dünne Wurst ist ihr zu dumm, nichts dabei, was sie verführen könnt, ... |
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589 | Im Plenarsaal | 13.10.12 | ||
Vorschautext: Im Plenarsaal vor Minister, ergreift der Präsident das Wort, schaut erzürnt auf ein Register, und brüllt dann in den Tagungsort. „Ihre Diäten sind ein Hohn, viel zu hoch, es tut mir Leid, sie steh´n in keiner Relation, zu ihrer trägen Tätigkeit.“ Bei diesen Worten kommt im Gang, des Präsidenten Katz´ herein, ... |
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588 | Herbsttag | 11.10.12 | ||
Vorschautext: Ich geh raus bei fünfzehn Grad, leichter Nebel stört mich nicht, überall auf Weg und Pfad, bunte Blätter dicht an dicht. Trauben, Beeren dunkelblau, rote Äpfel im Geäst, Gräser voller Morgentau, Gartenlauben winterfest. Laub wohin das Auge schaut, Farbenpracht in Überfluss, ... |
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587 | Niedriglohn | 11.10.12 | ||
Vorschautext: He, du mieser Niedriglohn, gehst allen auf den Wecker, viele Menschen hungern schon, und du wirst immer kecker. Verlasse den Planeten, und lass dich nie mehr sehen. Wir brauchen hier Moneten ! Kannst du das nicht verstehen ? Was sind denn das für Eltern, die dich ins Leben riefen, ... |
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586 | Sausepulver | 11.10.12 | ||
Vorschautext: Herr Doktor, ich hab da ein Problem, immer wenn ich den BH abnehm, die rechte Brust saust bis zum Nabel, gleicht ´nem gestreckten Entenschnabel. Sausepulver müssen sie mir geben, ich kann doch so nicht weiterleben, dieses Runtersausen macht mich krank, das Ding ist fast schon ´nen Meter lang. Der Doktor spricht mit grübelndem Gesicht, gute Frau, Sausepulver gibt es nicht, ... |
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585 | Damenbeine | 09.10.12 | ||
Vorschautext: Jede Frau zeigt gern die Beine, will sie ständig präsentieren, lange, schlanke, dünne, feine, richtig schöne zum Flanieren. Wenn da nur nicht die Pflege wär´, mit Epilierer und mit Creme, die Damen hätten´s halb so schwer und ohne Stacheln wär´s bequem. Doch egal wie man´s betrachtet, Damenbeine sind von Grund auf schön, ... |
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584 | Die Zimmerlinde | 09.10.12 | ||
Vorschautext: Meine Frau namens Siglinde, ist ´ne Gute, wie ich finde, sie hegt Pflanzen und Gebinde, auch eine grüne Zimmerlinde. Diese Linde, sagt Siglinde, benötigt eine mull´ne Binde, am Stamm, meint sie gelinde, geschont wird so die Rinde. Auch die Blätter, spricht Siglinde, gleichen einem Linksgewinde, ... |
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583 | Herbstblatt | 09.10.12 | ||
Vorschautext: Ein Herbstblatt auf der Straße, tanzt allein im Wirbelwind, hebt ab aus jener Masse, die von gleicher Farbe sind. Es dreht sich stolz im Kreise, graziös und wunderbar, bewegt sich leicht und leise, wie eine Ballerina. Dann legt es sich hernieder, auf den trockenen Asphalt, ... |
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582 | Falsche Zitze | 06.10.12 | ||
Vorschautext: Mit einer Tüte aus Papier, geht ein junger Mann zum Metzger, ein Kuheuter ist sein Begehr, für seinen Hund mit Namen Fletscher. Doch auf dem Weg zur Strassenbahn, zerfetzt ihm das Behältnis, sehr peinlich ist´s dem jungen Mann, hat kaum dafür Verständnis. Das Euter schiebt er in die Hose, die viel zu eng für dieses Ding, ... |
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581 | Ich habe sie geliebt | 06.10.12 | ||
Vorschautext: Ich war total verliebt in sie, verliebt bis über beide Ohren, keine hatte so viel Poesie, hab sie von vielen auserkoren. Sie war so zart, sie war so fein, hatte ´ne zierliche Figur, alles an ihr war so rein, einzigartig die Struktur. Gestreichelt hab ich ihre Lenden, sie waren glatt, wie edle Seide, ... |
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580 | Künnigung | 05.10.12 | ||
Vorschautext: Mein liber Schef, ich künnige, das is mein allerletzes Word, auch wenn ich mich versünnige, von diesen Laden muss ich ford. Hab hier geschufdet jeden Tag, als Joornalist rund um die Uhr, für diese Zeidung, die mir lag, ging ich so libend gern auf Tur. Doch ich kann es nich erdragen, das wissen sie auch gans genau, ... |
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579 | Weibliches Mehrfamilienhaus | 04.10.12 | ||
Vorschautext: Ganz unten wohnt Familie Bein, ohne Kind und ohne Kegel, ein jeder geht für sich allein, meistens vorwärts, in der Regel. Darüber wohnen Loch und Schlitz, die beiden sind ein scharfes Paar, von früh bis Abend, ständig spitz, bekleidet nur, mit krausem Haar. Oft kommen Schwänzel´s zu Besuch, die wohnen gleich im Nachbarhaus, ... |
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578 | Macht und Geld | 03.10.12 | ||
Vorschautext: Korrupte Menschen dieser Welt, kennen nur Macht und viel, viel Geld, sie lügen täglich und betrügen, machen´s auch noch mit Vergnügen, Doch was bedeuten Macht und Geld, wenn sie verlassen diese Welt, wenn Raffgier und Betrug vorbei, --- vergessen sind sie, eins, zwei, drei. |
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577 | Mieser Nachbar | 03.10.12 | ||
Vorschautext: Wenn Arglist, Bosheit und Intrigen, des Nachbarn beste Freunde sind, wenn Betrug, Frechheit, Klatsch und Lügen, ihn umkreisen wie eiskalter Wind, wenn Niedertracht und Schadenfreude, Hass und Verleumdung bei ihm weilen, wenn Häme schleicht durch sein Gebäude, Infamie und Missgunst Plätze teilen, wenn nur noch übler Hinterhalt regiert, und jedes Wort ist unverschämt und barsch, dann sollte man ihm sagen, ungeniert: Geh deinen eignen Weg, leck mich am Arsch. |
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