Nachts musste er mal hoch
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Mitten in der Nacht wirst du ganz plötzlich wach,
steigst aus dem Bett mit Ach und Krach,
torkelst müde und kaputt ins Bad, zum Klo,
bist über deine Leistung richtig froh.
Schnell Hose runter, Deckel hoch und setzen,
sonst knattern auf den Boden braune Fetzen;
nach zehn Minuten denkst du, endlich Frieden,
da brennen ganz gewaltig deine Hämorriden.
Eine Creme streichst du auf diese Stelle,
da kneift es grausam vorne an der Pelle,
du schnappst den Lümmel, kratzt ihn fast wund,
allmählich wird die Sache dir zu bunt.
Nach deiner Hose willst du rasch dich bücken,
oh Gott, was für ein übler Stich im Rücken,
in dieser Haltung läuft dein Kopf rot an,
jetzt schmerzt auch noch der Backenzahn.
Ganz langsam streckst du dich, bist völlig gerade,
ein böser Krampf zuckt dir, durch deine linke Wade,
sofort eiskaltes Wasser drauf, weil das entspannt,
die spiegelglatten Fliesen hast du dabei verkannt.
Du raffst dich auf, wirfst einen Blick in deinen Spiegel,
das Gesicht verbeult, die Haare steh´n wie bei ´nem Igel,
Licht aus und vorsichtig in Richtung Schlafgemach,
hoffentlich wirst du die nächste Nacht, nicht wieder wach.