Gedichte über Zeitgeist (Seite 17)

Bist du bereit?

Die letzten Blüten unsrer Zeit
Sie gehen still zugrunde,
Denn es stirbt zu dieser Stunde
Neu der Traum von Ewigkeit.

Das Ganzgeglaubte wird entzweit,
Das Gold in deinem Munde,
Staub zu dieser späten Stunde.
Frage dich: Bist du bereit?

Bereit in Nacht zu wandeln?
In Einsamkeit zu handeln?
Dort wo du fern der Feuer frierst.

Bereit verkannt zu bluten
Im Kampf gegen die Guten
Für Licht das du nicht sehen wirst?

Mensch der Moderne, / Menschliche Ferne

Ein goldener Käfig aus Mittelpracht
In dem jeder immer das Gleiche macht.
Mensch, Oh Mensch Du warst frei geboren,
Doch Mensch, Oh Mensch, bist in Ketten gestorben,
In goldenen, trist-trüben Ketten,
Willst und kannst Du Dich nicht retten?
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Drum hebe dein vernebelt Haupt,
Entfach den Geist der Dir verstaubt
Zu sehen was Du einst geglaubt
Bevor man es Dir einst geraubt.

Um die Ruhe ist es still geworden

Es ist still geworden
um die Ruhe
spürt man
im Leben
nur Getümmel
der Donner hat es wohl geschafft
in Chaos Welt
er uns verbracht.

Nichts ist mehr ruhig
nicht Miteinander
wohl auch das Ringen
um die Macht
die Welt im Wandel
läuft nicht leise
mit laut Getöse
geht es ab.

Da toben Kriege
Krisen
Pandemie
bloß nicht reden
schreien viel
ein jeder pocht jetzt
auf sein Recht
nicht leise sein
auf ins Gefecht.

Doch ein jeder
wünscht sich Ruhe
von dieser Zeit " Zerrissenheit"
denn Ruhe heilt
so oft die Wunden
von dieser fordernd
Wandelzeit.

MB

Deutsches Land

Deine Zeit, sie ist vorbei
Und mein Herz, es geht entzwei.
Warst das Heim das ich nie hatte;
Tote Frau und ich dein Gatte.
Hitlers Krieg hat dich verzehrt,
Nie mehr bist du heimgekehrt.
Und gefangen in Visionen
Deiner bösen Depressionen
Stimmst du an ein Klagelied
Und begehst still Suizid.

Sollen wir dich sterben lassen
Oder nochmal Hoffnung fassen?

zeitversetzt

Zur selben Zeit wie gestern
ging heut die Sonne auf;
doch nahm der Tag verspätet
getaktet seinen Lauf.

Gefangen in Gehäusen
ist zeitversetzt die Zeit;
unberührt, Mutter Natur,
in ihrem Rhytmus weilt.

Getrieben durch Sekunden
gefangner Lebenszeit,
verlernen wir zu spüren
den Augenblick, der bleibt.

Als kleiner Teil dieser Natur
lebt sie auch tief in uns;
gefangen in Gehäusen,
bleibt unerfüllt sie, Wunsch.

Gedichte über Zeitgeist - Seite 17

Bist du bereit?

Mensch der Moderne, / Menschliche Ferne

Um die Ruhe ist es still geworden

Deutsches Land

zeitversetzt