Gedichte über Zeitgeist - Seite 111

Die Welt
sie atmet
heute schneller

Sie dreht sich wild
wie ein Propeller

Wer nicht haltet
mit Ihr Schritt…

Der fliegt raus
kriegt einen Tritt!

Gnadenlos
ist die Gesellschaft

Gnadenlos
wird abgeschoben...

In unserer, Neuen Welt
der menschlich
gezüchteten Zyklopen

(Einäugig, Schweigend, Gehorsam)

© Horst Bulla

Die Welt
sie ist nicht mehr
in Ordnung

Das Gleichgewicht
der Menschheit
ist verloren

Der Mensch
er wird nicht mehr
als Mensch
und nur
als Mensch geboren

Das "Menschsein"
wurde uns gestohlen!

Uns wurd`
das brave Arbeitstier
für andere
von Oben her
befohlen...

© Horst Bulla

Leistungsgesellschaft?

Hör ich das Wort, laut jemand sagen...
bereitet es mir stetig
nur arges Unbehagen

Was ist das nur für eine Welt?
Bestimmt von Leistung
Macht und Geld...

Wie kann es
Leistungsgesellschaften
geben?

Sind doch Gesellschaften
allein bestimmt - und erst geprägt
durch das menschliche
Mit- und Füreinander leben!

Leistungsgesellschaft?

Wollen wir, dass unseren Kindern
unseren Enkeln...
als Erbschaft wirklich geben?

Leistungsgesellschaft?

Das ist doch Leben, ohne zu leben...

© Horst Bulla

Tick tack macht Krach,
Brrring brrring Alarm! Erwach'!
Die Zeit ist um, aufstehen!
Du musst in die Schule gehen!

Ich, folge dir auf Schritt und Tritt,
Beeil' dich, du kommst sonst zu spät!
Renn' zum Bus, das hält dich fit!
Freizeit bleibt dir verschmäht!

Tick tack, schau auf die Uhr,
Stunde um, Freude pur!
Vergiss' nicht die Zeit, mich!
Sonst musst du warten, schlecht für dich!

Du kommst nach Hause,
Sieh' mal einer an!
Es ist Zeit zu essen, eine kleine Pause!
Der Bus war wieder mal zu spät dran!

Tick tack Hausaufgaben schon wieder,
Eine echte Zeitverschwendung ist das!
Sie legt sich erstmal nieder,
Oh nein, sie hat ihre Sendung verpasst!

Ihre Mutter sagt sie soll' schlafen gehen,
Sie möchte aber noch ihre Sendung sehen,
(Mutter fragt):Hausaufgaben schon gemacht?
Ja, sagt das Kind, sie hat ihren ganzen Tag damit verbracht.

Nach der Sendung schaut sie auf die Uhr,
Halb elf, ist sie müde, ihr Bett ruft,
Es gibt nun draußen einen Sturm,
Sie wird nicht schlafen können und morgen,
Weck' ich dich,
Denn ich bin die Zeit,
Die nie verweilt!