Gedichte über die Zeit - Seite 47

Die Alten haben einst gefunden:
Mit allem sind wir stets verbunden

Die Alten hatten einst gefunden:
mit allem sind wir stets verbunden

An seinem Ast bin ich ein Blättchen,
an seinem Fuße eins der Mädchen

Ein Wasserbrunnen in den Tiefen
und Hirsche, die zu ihm hin liefen

Ein Riese mit Naturgewalt,
ein Listiger in Zwerggestalt

Ein Vogel hoch im Himmelreich,
ein Mächtiger den Göttern gleich

Die Schlange auch am Wurzelwerk
und Fäulnis, die man fast nicht merkt

In seiner Zeit bin ich ein Stündchen,
von seiner Kraft ein kleines Fünkchen

Alltagsstress, man kennt ihn,
Man will nur noch flieh‘n,
Jeden Tag das gleiche,
Am besten ganz weit weg in die Weite.

Es ist deprimierend,
Niemals inspirierend,
Soll das das Leben sein?
Der Stress ist ungemein.

Man arbeitet Tag für Tag,
Ob es etwas bringen mag?
Es ist ein ewiger Kreislauf,
Vielleicht bringt es alles gar nichts …

Doch merke dir: es wird immer, was du daraus machst,
Ob du weinst oder jeden Tag lachst,
Alles liegt an dir,
finde Freude, vielleicht bist du nicht mehr lange hier.

Bevor es zur Erinnerung wird,
Und dein Herz bei dem Gedanken erfriert,
Lebe im Hier, lebe im Jetzt
Bevor die Sehnsucht dich verletzt.

Schätze die Freunde, schätze die Zeit, sei dankbar.
Denn dann wird dir klar,
Das größte Geschenk ist das Leben,
Auch wenn wir vor Wut manchmal beben.

Letztendlich gibt es nichts, was bleibt,
Was diese Erlebnisse beschreibt.

H.P.

Es gibt für alles eine Zeit,
so war es stets auf dieser Welt.
Sei heut für morgen schon bereit,
wenn dir das Gestern nicht gefällt.

Vergangenheit ist das was war,
wink ihr noch einmal hinterher.
Schließ ab mit allem was geschah,
dann fällt vergessen nicht so schwer.

Die Gegenwart ist jetzt und hier,
nur sie allein bringt dir das Glück.
Drum lebe jeden Tag in ihr,
schau nur nach vorn und nicht zurück.

Das Morgen bleibt ein Rätsel nur,
lach deine Zukunft freudig an.
Doch blick nicht ständig auf die Uhr,
weil auch die Zeit mal warten kann.

Sieh jeden Tag als ein Geschenk,
leb nicht in der Vergangenheit.
Ist Gegenwart auch ungelenk,
die Zukunft ist noch fern und weit.


© Kerstin Mayer 2022