Gedichte über die Zeit - Seite 157

Rosa Karlchen

Ein Hamster,Rosa Karlchen er hieß
Sein Laufrad selten verließ
Runde um Runde er lief
Den Rest der Zeit er fraß und schlief

Dies' geschah Tag ein Tag aus
Niemals fiel er raus
Im dritten Jahre seiner Tour
alles weiter meistert,mit Bravour

Das vierte Jahr er etwas langsamer war
das fünfte war wieder wunderbar
Im Fluge verging das sechste
Es war noch lang nicht das letzte

Wenn ein Hamster es schafft
Das es ihn nicht dahinne rafft
Die Abwechslung natürlich fehlt
Aber unendlich es so geht

Wir sollten es uns doch überlegen
Um alt zu werden sich so zu bewegen
Ein paar Jahre weniger leben
aber dafür viel erleben

Rosa Karlchen weiter Runden dreht
Das da draußen nicht versteht
Warum sich alles ändern muss
Da hätt' er immer nur Verdruss
warum ist so plötzlich Schluss.....

Jwu 68

Die Dunkelheit bricht früh an
Zeit für unendliche Ruhe
Darauf einlassen
Auf diese Stille
Einatmen ausatmen
Dem Atemzug nachspüren

Die Ruhe rundum genießen
Innere Einkehr verspüren
Unschöne Gedanken
Sie fliegen davon
Wie eine Pusteblume
Schwerelos schwebend

Die Augen schließen
Nur noch sich spüren
Rundum alles vergessen
Meditativ konzentriert
Nur noch auf das Sein
Einlassen auf die stille Zeit

© Ingelore Jung
10. Dezember 2023