Sortieren nach:

Gedichte zu Weihnachten - Seite 269


Anzeige


Weihnachten 2021

Ein flotter Mann mit schönen grauweißen Locken,
der sollte bei Müllers das Weihnachtsfest rocken.
Sehr lange hatten sie so einen Burschen gesucht,
und ihn für den 24. zu 18.00 Uhr digital gebucht.

Der Deal lief über eine große Weihnachtsagentur,
sie fanden ihn in der Werbung unter ,,Fest-Kultur.''
Mit Sack und Rute, natürlich aus aller erster Hand,
so hat man das ja sehr gerne, im deutschen Land.

Zunächst muss man aber an die anderen denken,
schließlich wollten sie ja jedem etwas schenken.
In der Zeitung stand, Geschenke rechtzeitig kaufen,
sonst musst du kurz vorm Fest die Hacken ablaufen.

Oh je, Corona haben wir ja auch noch an den Hacken,
darüber müssen wir alle sofort nochmal schnacken,
Klar, die dritte Spritze wäre sicher ein gutes Geschenk,
mit jedem Dritten gäbe es da aber wieder viel Gezänk.

Dann doch lieber für alle schöne rosarote Brillen,
da sehen alle das Leben nach ihrem eigenen Willen.
Passend dazu Masken mit roten Weihnachtssternen,
ja von chinesischen Designern kann man viel lernen.

Da in diesem Jahr alles, aber auch alles teurer wurde,
braucht man eventuell als Geschenk das ,,ABSURDE.''
Eventuell eine Bescheinigung über ,,stabilen Lohn,''
oder doch eine Anleitung für erfolgreiche Rebellion.

Klassisch wäre Modell SOS, Socken, Ouzo, Schlips,
oder lieber was Hartes, für einen handfesten Schwips.
Weihnachten mal wieder ein Fest mit größten Sorgen,
man könnte natürlich auch Geld von Nachbarn borgen.



Am Tag vor dem Fest stürzten noch alle Computer ab,
da war klar, Weihnachten wird es wohl für alle knapp.
In der Weihnachtsagentur hat ein Hacker zugeschlagen,
dem mit grauweißen Locken schlug das auf den Magen.

Alle Termine und die vielen Adressen gingen wohl flöten,
der Notstand wurde ausgerufen, den das Fest war in Nöten.
Irgendwie war das schöne Weihnachtsfest total versaut,
ja so ist es nun mal, wenn man nur auf das Digitale baut.

Der Opa fand aber noch ein verstaubtes, rot kariertes Heft,
ein Gedicht las er vor, das fanden die Enkel nicht schlecht.
Die Oma öffnete eine volle Flasche vom selbst Gebrannten,
nach einem zweiten peppigen Umtrunk sich alle entspannten.

Tante Lisbeth sang mit roten Ohren und stärkster Stimme,
,,Einer geht noch, ein zweiter macht uns fröhliche Sinne.''
Das Fest fand nun doch noch ein sehr glückliches Ende,
in größter Freude schüttelte man undesinfizierte Hände.

Ernestine Freifrau von Mollwitz




mageba
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige