Das Jahr geht langsam nun zu Ende,
es kam der Winter über Nacht.
Er nimmt das Land in seine Hände,
hat Frost und Kälte mitgebracht.
Der Schnee liegt still auf allen Bäumen,
geschmückt ist liebevoll das Haus.
Die Herzen fangen an zu träumen,
es sieht schon so nach Weihnacht aus.
Vorm Fenster tanzen weiße Flocken,
mir ist’s als singt ein Engelschor.
Ich hör von fernher Kirchenglocken,
die Welt kommt mir verändert vor.
Die Straßen sind erfüllt von Leere,
nur in den Stuben ist es warm.
Ich fühl des Winters Last und Schwere,
such Schutz in meines Mannes Arm.
Am Kranz, den sorgsam wir gebunden,
hab ich ein Lichtlein angesteckt.
Es leuchtet durch die dunklen Stunden,
hat Angst und Sorgen zugedeckt.
© Kerstin Mayer 2004