Gedichte über den Tod - Seite 232

Du liegst im Sterben,
ich halte deine Hand
mein Blick ruht liebevoll
auf deinem bleichen Antlitz,
auf dem aus der Tiefe
dein lächelndes, "wissendes"
Kindergesicht durchscheint.
Mein inneres Kind
fühlt sich im Herzen
davon angesprochen,
erwidert das Lächeln
und auf einer höheren Ebene
unseres Bewusstseins,
fernab aller Zeiten,
spüren wir eine Verbundenheit,
die schon immer
zwischen uns bestand.

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SIE FEHLEN UNS

Die Weihnachtszeit ist auch eine Zeit des Gedenkens.
An viele Menschen, mit denen wir früher die Feste verbracht,
wird heute noch oft und gerne gedacht.
Es sind vorallem die Menschen
mit denen man geteilt hat Freud' und Leid,
mit denen man gemeistert hat
die Gute, aber auch manche schwierige Zeit.
Besonders gerne erinnert man sich an diejenigen
mit denen man viel gelacht, an Oma und Opa
und an längst verstorbene Kinder der Jugendzeit,
mit denen man so manchen Unsinn gemacht.
Auch all die, mit denen es das Schicksal nicht gut gemeint,
sind alle an Weihnachten wieder vereint.
IN GEDANKEN
bleiben sie uns immer erhalten,
"die Unvergessenen Jungen und Alten"

Er wusste nicht, wohin mit sich,
seine Angst war fürchterlich,
verfolgte ihn ohne Ende
und unsichtbare Hände
versuchten, ihn zu ergreifen,
Stimmen begannen zu keifen,
beschimpften ihn und drohten
mit Bestrafung und Verboten.

Er fühlte sich beklommen,
wollte seiner Angst entkommen,
doch sie steckte in ihm fest,
war so gefährlich wie die Pest
trieb ihn zu Verzweiflungstaten,
er fühlte sich missraten,
machte seiner Not ein Ende,
starb durch eigene Hände

Wie es mir geht? Was soll ich dir erzählen?
Ich schau an mir herunter und ich seh mich kaum,
so unscheinbar und still bin ich geworden,
als wär's nicht ich, als wär' von mir ich nur ein Traum.

Durch meine Haut schimmert es rot aus Narben,
die neu und alt zugleich fließen in einen Strom,
der reißt mich mit nach innen, mitten ins Herz
das weint - um den einen und um den andern Sohn.

Ich werde leben. Nur wie, weiß ich noch nicht.
Zu viel an Stille, Leere wird mich umgeben,
zu viel an dunklen Schatten der Vergangenheit,
zu viel an Suche nach den verlor'nen Seelen

und ihrem Frieden, in dem befreit sie schweben.


* für meine toten Söhne