Waldfrieden
Ich schlafe in einem stillen Wald im Kargen,
der Nachthimmel kommt, verschluckt mich samt Hüllen.
Ich verspreche, ich werde nicht klagen.
Diese Sterne mögen meine müde Seele erfüllen.
Und diese Bäume, oh, wie ich sie liebe,
üppig und grün, dunkel und unheimlich.
Hier soll es sein, wo ich für immer liege.
Hier wird es mir niemals peinlich.
Ich gebe mein Leben der Erd,
grabe mir ein Loch als Bett.
Hier liegt jedes Leben Wert.
Hier ist alles, vermisse nichts,
was ich nicht gern gehabt hätt'.
Wurzeln mögen mich durchdringen, Blätter auf mir dösen.
Und auf meiner Stelle wird wer anderes gedeihen.
Ich werde mich in einer letzten innigen Umarmung auflösen.
Von all dem Unglück herrscht Schweigen zwischen den Reihen.
In neuen Zweigen wird meine Seele hängen,
wird sich mit anderen im Winde bewegen.
Auf uns üben Vögel an ihren Gesängen,
bis auch sie sich müde schlafen legen...
und alles ruht im Waldfrieden...
© meteor 2024
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