Ein stolzer Hahn grübelt auf dem Mist,
was denn wohl der Sinn des Lebens ist,
täglich nur auf dem Haufen zu steh´n,
findet er blöd, ebenso das kräh´n.
Er will Karriere, will ganz nach oben,
dort werden dann alle ihn loben,
er kräht und flattert, stellt hoch den Kamm,
macht stundenlang ´nen Wahnsinns Tamtam.
Doch ein Adler, der am Himmel kreist,
überlegt, wie er den Hahn verspeist,
er stürzt steil hinab, packt kraftvoll zu,
steigt wieder hinauf, und schon herrscht Ruh.
So hat sich´s der Hahn wohl nicht gedacht,
denn schon kurz darauf - wird´s um ihn Nacht.
Oft kommt's so, wenn man zu gierig ist
und nicht zufrieden – mit dem eignen Mist.
© Horst Rehmann