Gedichte über Tiere - Seite 110

Frau Kier scheint gleich vor Wut zu schnaufen,
angesichts der Maulwurfshaufen.
Traurig sieht es aus im Garten,
klagend lehnt sie auf dem Spaten.

Die Maulwurfsbrut blind, schwarz und klein,
gräbt um die schönsten Blümelein.
Selbst der Salat bleibt nicht mehr stehen.
Wie soll das hier nur weitergehen?

Das Tulpenbeet ein einz´ger Acker
und auch der Rasen gestern wacker,
gleicht heut´ nur einem Trümmerhaufen.
Ach je, das ist zum Haare raufen!

Frau Kier zetert und droht mit Prügel
für all die Gräber jener Hügel
Sie weiß genau, das dies nichts nützt,
der Maulwurf ist naturgeschützt.

Der darf hier graben, Würmer jagen,
jetzt und auch in den nächsten Tagen.
Hier kann man nur sehr hilflos lachen,
ansonsten darf man eh nichts machen... :)

© Hansjürgen Katzer, März 2004

Warum hat der Igel so viele Stacheln ?
Warum igelt er sich ein ?
Das ist seine Überlebensstrategie,
dafür braucht er Glück und viel Energie


Beim Überqueren muss der Igel oft sein Leben lassen,
der Autoverkehr macht ihm zu schaffen
so rollt er sich dabei blitzschnell ein,
damit er wieder sicher kommt heim


Hoffentlich überleben Igel diese Zeit,
sie haben sich als so nützlich gezeigt,
streifen nachts durch den Garten,
suchen die Wiesen ab nach Schnecken und Mäusen


Leider werden viele Wege eingezäunt,
alle Hecken und Sträucher ausgeräumt,
zu viele Hunde streunen wild umher,
da hat es der brave Igel sehr, sehr schwer

Meine Bitte:

Bereitet dem Igel ein warmes Winterquartier
die Gartenecke mit Laub ist der Platz dafür
dann bleibt er sicher bei uns für immer hier
hält seinen wohlverdienten Winterschlaf
und ist dann im Frühjahr rechtzeitig wach
und ist im Frühjahr rechtzeitig wach

Sanft wird die Nacht zum Tage.
Erste Strahlen klettern durch die Äste.
Der Morgen kommt, man hört es deutlich
froh zwitschernd in den Lüften.
Da werden munter auch die Krähen.
Versammeln sich zum Tratsch
und singen laut wie ein Orchester,
verlassen diese Straßen und fliegen fort,
an einen unbekannten Ort.

Da zieht sie weg die dunkle Wolke.
Wohin bleibt ein Geheimnis.
Wenn der Himmel sein rotes Kleid trägt,
singen die Kleinen ihm ein Abendlied.
Es sammeln sich die Schwärme
in den Bäumen am Rande dieser Stadt.
Die Kronen werden schwarz,
es wird lautstark, aufgebracht gequatscht
damit ein Jeder weiß, der Tag ist nun vorbei.

Sie erheben sich schwer und anmutig
der Abendsonne entgegen
und tauchen ein, scheinbar unsichtbar,
in die noch junge Nacht.
Staunend betrachte ich dies Spektakel.
Wohin solche Massen schwerer Vögel pilgern
und sich zum schlafen niederlassen?
Sie werden es mir nicht verraten.
Wohl möglich sind sie die wahren Bewohner dieser Stadt.

Ein Fuchs schlich verstohlen durch den Wald
Zeit zu fressen wurde es bald

Da erblickte er auch schon einen Hasen
und denkt:

„Bevor ich anfange zu hetzen und zu rasen
wirst Du in eine Falle nun gelenkt

Dort drüben ist das Gestrüpp ganz dicht
es umringt einen hellen Platz im Licht

wenn ich Dich dorthin jage
gibt‘s kein Reißaus aus dieser Lage“

So sprang er aus seiner Deckung
mit voller Körperstreckung

und trieb den Hasen zu dem Ort
wo es gab keine Rettung, kein hinfort

Plötzlich hoppelte der Hase hin und her
auf dem Platze kreuz und quer

der Fuchs schnellte hinterher

Doch - ach - mit dem Sprung, dem letzten
hatte er einen Busch mit Dornen überseh‘n

Der Hase jedoch hatte kein Mitleid mit dem Verletzten
und wurde nicht mehr geseh‘n

Die Falle hatte er längst durchschaut
Tags zuvor im Gestrüpp einen Weg erbaut

Dem Fuchs blieb versagt sein Abendmal
Und nun hier in Kürze die Moral:

Als Fuchs, der List und Lüge kann:
Leg Dich nicht mit schlauen Hasen an

© jogdragoon