Gedichte über Sonstiges - Seite 69

Vision von Freiheit, erscheint dem inneren Auge,
Voll Hoffnung und Heilkraft, voll Freude und Glaube.

Menschen, Geschwister, ohne äußeren Rang,
Vereint voller Frieden, für das Leben voll Dank.

Ein jeder so frei, sich selbst zu entfalten,
Befreit von Willkür und tyrannischem Walten.

Keiner, der sich auf Kosten des Nächsten bereichert,
Nicht and're aus Gier um Erspartes erleichtert.

Stattdessen - Hilfe, um Leid zu vermindern,
Güte soll Leiden von and'ren verhindern.

Es obliegt einem jeden, eig'ne Geschicke zu lenken,
Eigenverantwortung, Freude, Freiheit im Denken!

Ein jeder sieht sich und den Nächsten als Menschen,
Kein Grund mehr auf Kosten von and'ren zu glänzen.

© Michael Metzger, 2023.

Fahrt über Schienen, schlangenhaft
Sich wild windende Gleise,
Als Erholung angedacht,
Verläuft sie doch auf zähe Weise.

Von Bahnhof zu Bahnhof,
Im Gedränge der Menschen,
Die wie im Fieber-Wahn noch
Um jeden Platz kämpfen.

Vorbei zieht die Landschaft,
Die immerzu wechselt,
Wie im Zuge die Mannschaft,
Der sich mühsam vom Fleck quält.

Häuser, Flüsse, Gärten,
Erscheinen vor dem Fenster,
Menschen und Bäume werfen
Schatten wie Gespenster.

Auf den Sitzen und Bänken:
Unterschiedlichste Gesichter,
Die schweigen, lachen, denken,
Von draußen leuchten Lichter,

Auf dem Meer der Großstadt,
Das der Zug rasch durchschwimmt,
Mal fühlt sichs an wie Montag,
Ganz missmutig gestimmt.

Dann ist man wieder heiter,
Vielleicht will man nur lesen,
Die Fahrt geht zügig weiter,
Im Bistro lockt der Tresen.

Der Zug zeigt das Land
In seiner ganzen Vielfalt,
Ob obskur, ob bekannt,
Auf seinem Weg zum Zielhalt.

© Michael Metzger, 2022.

Durchs Moor am Abend furchtsam schritt,
ein Wandersmann voll Schrecken.
Still zog ein weißer Nebel mit,
tat alles Land bedecken.

Das Moor, schon flüstert´s leis´ zur Nacht,
mit schauderhaften Tönen.
Der Wanderer hält eisern Wacht.
Er hört es ächzen, stöhnen!

Drei Birken rauschen, schwarz und fern,
der Wind wogt durch die Schilfe.
Kein Mond am Himmel und kein Stern
und niemand bringt ihm Hilfe.

Der schmale Weg kaum noch zu seh´n,
in Gräben murmelt Wasser.
Der Wanderer hält ein, bleibt steh´n,
der Pfad wird nass und nasser.

Er spürt den nahen Todeshauch,
das Moor kennt viele Geister.
Die blanke Angst, sitzt tief im Bauch
und findet ihren Meister.

Der Wanderer, er stürzt, taucht ein,
schon sinkt er in die Tiefen.
So wird es nun sein Ende sein,
den Neck und Nymphen riefen!

© Hansjürgen Katzer, November 2011