Gedichte zu Silvester - Seite 75

Silvester für Tiere?

Die Vögel haben sich bange versteckt,
Rehe und Hirsche sind längst geflohen:
Feuerwerker haben sie verschreckt,
Denn die Menschenwelt ist am Verrohen.

Feuerfreunde bringen ihre Batterien in Stellung,
Damit es minutenlang stinkt, blitzt und kracht,
Dampfwolken hinziehen zur Himmelserhellung
Und jetzt der Welt zeigen: Ich habe Macht!

Zitternd stehen in tiefem Wald
Die Wildtiere nun eng zusammen,
Weil der Krach vom Himmel widerhallt,
Sie die Menschen dafür verdammen.

„Was haben sie davon, warum machen sie das?“
Fragt die erschreckte Eule den Eichelhäher.
„Wo bleibt denn da noch der große Spaß,
Wenn das Atmen für Lebewesen schwer?“


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Rocketman Silvester
Was soll man sagen zu diesem Jahr
das soviel Unheil uns gebar?
Wir wiegten uns im großen Bett
und auch die Teufel waren nett.
Sie zeigten uns ihr schön‘ Gesicht
und glänzten gar im hellen Licht.
Kaum witterten sie aber Chancen,
griffen sie sofort zu Lanzen.
Starten Kriege, brechen Grenzen
gefälschte Wahlen lässt sie glänzen.
Menschenleben, wie zum Hohn
geopfert bald als gierig’ Lohn.
Wer mit Teufeln Frieden schließt,
sich ins eigene Knie reinschießt.
Die Welt, die einst so friedlich war,
gebar Tyrannen großer Schar.
Wir sitzen drin im großen Boot,
doch steuern tut wer anderer
auch wenn man‘s nicht glauben mag,
wir wären besser Wanderer!

Was soll man sagen zu diesem Jahr
Alles bestens? wunderbar?
Die Hoffnung stirbt den letzten Tod,
der Morgen färbt den Himmel rot.
Dem alten Jahr kräht nach kein Hahn,
2024 nur besser werden kann.
Das neue Jahr stark vorbelastet,
geht’s langsam an, ganz unbelastet,
Das Glück, das uns geholdet war,
soll fließen auf die Menschenschar!
Drum wünsche ich der ganzen Welt,
dass wieder Frieden Einzug hält.
Und hoff die Wünsche werden wahr
und lass es sein für dieses Jahr.
Alles Liebe und einen guten Rutsch.
Andi
Ps. Würde mich über eine Bewertung oder einen Kommentar freuen.

Dem Böllerjan, kein bisschen weise,
dem war´n die Böller, stets zu leise.
Kein Knaller, knallte ihm zu laut,
ihm, der mit Lärm sehr gut vertraut.

Ein Schwarzmarkt bot hier Potenzial,
dort gab es Kracher, reich an Zahl.
Kanonenschläge und noch mehr,
er kaufte bis das Konto leer.

Silvester war er gut bestückt
und schien sehr heiter und beglückt.
Stolz packt er all den Krempel aus,
als er des Abends, vor dem Haus.

Ein Feuerzeug, die Lunte brennt,
ein Zustand, den so mancher kennt.
Die Schnur recht kurz, der Knall recht groß,
jetzt ist er beide Hände los!

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2023