Träumerei
Ab und zu,
fühl‘ ich mich wie im Himmel.
Ich reit‘ mein altes Schaukelpferd,
stelle mir vor, es ist ein schöner Schimmel
und alles ist so unbeschwert.
Dann tanze ich die Sonnenstrahlen,
vergessen sind die Sorgen,
tu‘ mir ne Blümchenwiese malen
und denke nicht an morgen.
Ich kann auf den Wellen reiten
und übers Wasser geh’n,
kann übern Regenbogen gleiten
und in der Hölle steh’n.
Ein schöner Prinz macht mir Avancen,
ich fühle mich begehrt.
Ach, ich hab so viel Chancen,
das ist ja fast schon unerhört.
Ich kann mich einfach nicht entscheiden,
das Leben hat so viel zu bieten noch.
Ich würde gerne hier noch bleiben,
und insgeheim, da weiß ich doch
das wahre Leben, es ist anders
es hält nicht viel von Traumeswelten.
doch ab und zu, da geh ich wandern
lass die Realität nicht gelten.
Was wären wir, wenn wir nicht träumten,
nur lebten wie Marionetten?
Es gäb so viel, was wir versäumten,
wenn wir nicht uns’re Träume hätten.
So ab und zu, da bin ich ICH,
in meiner eig’nen Welt.
Da hab ich alles nur für mich,
was ich selbst hab mir ausgewählt.
Da kann ich fliegen, träumen, lachen,
die Welt mit Kinderaugen seh’n.
Oh wenn das alle wieder machen,
dann würden sie besser versteh’n.
Denn jeder von uns war mal Kind
wir haben’s nur verlernt,
das Fliegen mit dem Zauberwind
weil ohne Träume man verhärmt.
© Inge Millich