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Gedichte über Schmerz - Seite 75


Innerliches sterben

Ich will funktionieren meinen Alltag überstehen
Doch innerlich bin ich am zerfallen
Mein inneres Kind schreit will nicht weiter gehen
Die Tränen rollen übers Gesicht wie große Heu ballen

Stunden langes weinen der ruf nach Hilfe und Geborgenheit
Doch keiner ist da und kann mich trösten
Wie soll ich so nur weiter leben in Zufriedenheit
Wo sind die die mich von den schmerzen lösten

In mir drin liegt alles umhüllt von Scherben
Jede Bewegung zerreißt mein Herz immer mehr
Mein inneres Kind will nur noch sterben
Doch ohne das Kind laufe ich irrend umher.

Ich sehe vor mir nur noch eine dunkles loch
Nix gibt es um es mit Farben auszufüllen
Warum kämpfe ich bloß immer noch
Ich lebe doch gerade sowieso nur noch in hüllen.

Wozu das alles weiter ertragen
Wenn ich mich doch immer so alleine fühle
Wer gibt mir antworten auf die schmerzenden fragen
Wenn ich so stark nach den Antworten wühle

Ich bin am ende meiner kräfte
Nun ist die Fassade gebrochen
Wo sind hin die heilenden Säfte
Es schmerzen so sehr meine Knochen.

Ohne Hilfe werde ich diesen Weg nicht weiter gehen
Ich lasse mich einfach fallen um innerlich zu sterben
Ich bin erblindet und kann die Zukunft nicht sehen
Ich werde rennen in mein verderben

Du Kind höre mir zu und lass dir helfen
Auch wenn ich zur zeit nicht halten kann deine Hand
Ich habe Hilfe die sind wie Elfen
Die zerbrechen zwischen uns die dunkle Wand

Du musst nun stark sein und deine Augen öffnen
Mir helfen diese Krise zu meistern
Hör auf in der Verzweiflung zu löffeln
Und fange nicht an die Gefühle zu verkleistern
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Wir – die reinen Herzens sind...

Wir – die reinen Herzens sind,
auf uns habt ihr eure Brücken gebaut,
mit eurer gefrässigen Lust
und euren nie endenden Laster.
Unsere Ahnen habt ihr ins Blutbad gestürzt,
unsere Geschichte entstellt,
und unsere Häupter entehrt.
Wir – die Erben eurer Machenschaften,
haben still die psychischen Lasten getragen.
Wir – die reinen Herzens sind...
Ihr habt uns zu Sklavendienst,
zur Pufferzone eurer inneren Bitterkeit auserkoren.
Wir durften nicht rufen noch schreien,
erstickt im Wohlstandsgeschrei,
und selbstverlogen-verbogenem Deutschlandstolz.
Auf einen Betrug folgt der nächste.
Ein Volk ohne Gesicht – aufgesetzte Masken,
durch Arbeit nie befreit, nur tiefe Bitterkeit.
Nie der Schmach und Widerlichkeit
vergangener Tage gestellt.
Geheuchelte Reue, geheuchelte Religion.
Eure Kinder geschlagen, misshandelt,
kinderfeindliches Vaterland.
Eine Wiedervereinigung, die so einseitig verlief,
kurze Selbstbefriedigung.
Ohne Plan und Gerechtigkeit.
Einer aufgedunsenen Mutterfigur Amerika
habt ihr dümmlich nachgeeifert,
eure Seelen verkauft,
eure Sprache und Kultur begraben.
euren Kritikern schon in den Geburtswehen
die Köpfe enthauptet.
Eure Gesellschaft selektiert,
Andersartigkeit entfernt.
Eure Visionäre und Künstler ausgehungert
und zu Sozialfällen degradiert.
Von Außen nach Innen immer mehr wegrationalisiert,
Phantasie und Möglichkeit nie Nährboden geschenkt.
Ein Vaterland – das seine Mutter frisst, samt den Kindern.
Wir – die reinen Herzens sind...


© Marcel Strömer
(Magdeburg, 31.08.2004)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung,sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!
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