Gedichte über Schmerz - Seite 282

Meine Welt das ist das fühlen,
was steht nicht in Deinem Gesicht,
meine Welt ist das erleben,
wie die Seele mit mir spricht.

Fühle die Angst, die Schmerzen,
die Dir Deinen Alltag quälen,
all die trüben Gedanken,
die dir täglich Freude stehln .

Fühlt die Einsamkeit, die Trauer,
alles was Dir angetan,
seh das gestern und das morgen,
alles zieht mich in seinen Bann.

Kann nicht lassen dieses fühlen,
diese Last mich so erdrückt,
täglich mich wirft zu Boden nieder,
bis die Seele dran erstickt.

aus : ICH - Gedanken aus der Stille
Autor : Andreas Baier

Alle Rechte beim Autor

Mein Mond fiel in den tiefsten Weiher
und niemand fischte ihn heraus.
Drauf kam die Hexe aus dem Dickicht
und trank ihn mit dem Wasser aus.

Ich hoffte auf den Zauberer,
auf irgendeinen guten Geist,
doch waren selbst die Wichtel
vom Märchenwald verreist.

Ich gehe nun durch meine Tage,
als wären alle Sonnen ausgeglüht,
da mein Herz in Nächten ohne Mondschein
kaum mehr das Wunder unsrer Liebe sieht.

Schneewittchen schluckt das Gift im Apfel,
Rapunzel stürzt vom Turme sich,
Rotkäppchen dient dem Wolf zum Fraße,
und ich... ich sterbe ohne dich!

© Anouk Ferez / Nov 2015
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Jeder, der heute zum Physio geht
hat neuerdings von Faszien gehört,
früher trainierte man stur auf Muskelmann,
und was dann? Heute sind die Faszien dran

Sehnen, Nerven, Venen, daneben
die Lymphgefäße mitsamt den Bindegeweben,
durchziehen den Körper netzartig in voller Länge,
die Gesamtheit nennt man die Faszienstränge

Diese Strukturen sind oft verklebt,
Rücken, Beine, Schultern, Sehnenansätze
werden gewalkt, aktiviert, belebt, geglättet
nicht gestreichelt wie ihr es gerne hättet

Nun liegt es an dir selbst,
wie schnell es wieder besser geht,
gehe zu deinen Arzt, bevor es ist zu spät

Lass den Kopf nicht hängen,tue was,
sonst wirst du bald am Tropfer hängen
oder bald am Rollator gängeln

Sag, hörst du nicht mein Raunen, Flüstern:
„Gib acht, mein Fenster, es schwenkt zu …“?
Mit seinen sacht geschlossenen Flügeln
bett tausend Bilder ich zur Ruh.

War einst ich voller guter Hoffnung
und taumelte vor Glück und nicht
einmal die höchste Mauer konnt mich halten
- nun fällt der Vorhang und dimmt alles Licht.

Was übrig bleibt, -hörst du mein Wispern?-,
ein trister Hauch, ein „viel zu spät“…
Die Traurigkeit ist mein Begleiter:
Verharrt – auch wenn der Liebste geht.

Was unsre Hände bargen ist verronnen,
wo Glück geherrscht hat, liegt nur matter Schein
als Abglanz dessen, was wir einstmals fühlten:
Denn das was war, wird niemals wieder sein.


© 12-2015 A.F.

Wem wäre es nicht schon passiert,
dass ihn der Weg, den er gegangen,
zu einem großen Schild geführt:
Wo willst du hingelangen?

Da stehst du nun und sinnst sehr schwer,
wie könnt man sich entscheiden.
Ein Fuß will hin, der andre her.
Wer hat Vorrang von den Beiden?

Wo nehme ich die Kraft nur her,
ich sehn so sehr mich nach dem Ziel
Um mich kreist so viel Fremdverkehr.
Ihn durchmessen - Kinderspiel?!

Ich nehm die Beine in die Hand,
soll mich doch schnell der Wind verwehn-
Verliere ich nun letzten Stand,
komm ich nochmal zum Stillestehn?

Da sehe ich, der kleine Tropf,
das Vöglein auf des Weges Pfahl.
Es zwitschert über meinem Kopf
und erleichtert mir die Wahl.

So fliege ich, war´s nicht mein Ziel?
Wie konnte ich´s vergessen nur?
Hab gebetet, weinte viel -
doch nie verlor sich deine Spur.