Er wollte niemals ihr entsteigen,
doch drängte sie ihn raus ans Licht.
Ihr Schmerzensschrei zerriss das Schweigen
- so laut, man hörte seinen nicht.
Von all dem Blut wusch man ihn gründlich,
was blieb, das waren Angst und Dreck.
So wuchs er auf, voll Pein, denn stündlich
ging Mutter weiter von ihm weg.
Lag sie des Nachts in ihren Decken,
ganz eng umfasst von jenem Mann,
von dem sie oft sich ließ beflecken,
sprang Wut ihn -wohl aus Ohnmacht- an.
In diesem Manne sah er nie den Vater,
indes den Kerl, der seine Mutter nahm.
Und das – zu seiner schlimmsten Marter –
bereits bevor zur Welt er kam.
Nie war sie einfach nur die Seine,
wie macht ihn die Erkenntnis bang.
Doch nun schießt Zorn ihm in die Beine:
Er tritt den Bauch, dem er entsprang.
© Anouk Ferez 2015