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Gedichte über Schmerz - Seite 281


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Der Hafen

An dem See,
dort fingen wir an.

Noch ruht die Flut,
unsere Herzen sind voller Blut,
ein roter Mann erzählt uns, dass Wut gut tut.
Wir glauben ihm und bestellen nun
containerweise Rache,
seine Rechnung wird in Sünden gezahlt.
Wir greifen
in den Haufen, holen uns die tränenreichsten Waffen,
eine Ächtung, sie wird kühn übermalt.
Doch hinter meiner großen Klappe
war bloß dünne Herzenspappe,
nach all den schlimmen stillen Jahren
schrillen schrille Fragen:

Weißt du noch damals,
als wir uns am Hafen trafen
und wir uns mit Strafen bewarfen?
Damals am Hafen,
wo wir uns Namen gaben.
Namen und Narben.
Ein Feuer für dich,
Ungeheuer für mich,
Pech und Schwefel für dich,
schlechter Nebel für mich.
Unsere Hüte im Graben.
Mitten im Hafen.
Hab Tränen im Magen.

Wieder ruht die Flut,
unsere Hände sind voller Blut,
als roter Mann werfe ich die Glut
von meinem Hut.
Ich setzte ihn auf und die Asche brennt sich tief in meine Haut.
Jeder Gedanke an dich bringt sie zum Glühen.
Es schmerzt!
Unser Knoten, ich hab ihn mit Schweigen zugebaut.
Wann werden meine Wortschaufeln blühen?



Meine Wahl, meine Qual.
Das macht man sowieso nur einmal.
Am weißen Flügel spiele ich dir ein Lied.
Jedes Wort, jedes Mal,
jeder Reim, er wird mein Stahl.
Es krachen Wände ein, damit du mich siehst.

Denn hinter meiner großen Klappe
war bloß dünne Herzenspappe.
Nach all den schlimmen stillen Jahren,
möchte ich dich fragen:

Weißt du noch damals,
als wir uns am Hafen trafen
und wir uns mit Strafen bewarfen?
Damals am Hafen,
wo wir uns Namen gaben.
Namen und Narben.
Ein Feuer für dich,
Ungeheuer für mich,
Pech und Schwefel für dich,
schlechter Nebel für mich.
Unsere Hüte im Graben.
Nimmst du meine Gaben?
Hab Tränen im Magen.

Und du gehst,
du wendest dich ab.
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