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Gedichte über Schmerz - Seite 15


Scheidungskind

Allein gelassen von allen was im Leben war wichtig
niemand kann heute sagen ob die Entscheidung war richtig
keiner kann beantworten die Frage wie das Dasein weitergeht
ob die Zukunft aus Glück oder aus Frust besteht

sich gegenseitig im Stich und fallen gelassen
ist es möglich das man so sehr kann hassen
ist es vorstellbar, dass man will alles vergessen
was die Familie auch an Freude und Glück hat besessen

die Fehler die geschahen werden immer in Erinnerung bleiben
und doch wollte ich alles tun um zu beenden das lange Leiden
es wäre sicher nicht geschehen in kurzer Zeit
doch wollte ich den Weg beschreiten, war zu allen bereit

jede Beratung, jede Hilfe hätte ich angenommen
wollte jede Chance nützen die ich konnte bekommen
wünschte nichts, wirklich nichts unversucht zu lassen
mein einziger Gedanke war alle Möglichkeiten zu erfassen

suchte Gespräche mit so vielen Experten und Leuten
diese bemerkten, was die Scheidung konnte für mich bedeuten
sogar in der Kirche habe ich mit dem Pfarrer gesprochen
er kam zu mir, sprach mich an, sah wohl das ich gebrochen

versprach mir,er würde für uns beten, für ein besseres Leben
hat mir einen Rosenkranz für die Ex Frau und den Sohn gegeben
aber es hat nichts geholfen, war wohl allen egal
ich musste es akzeptieren, auch wenn es die grösste Qual

die Hoffnungslosigkeit brachte mich in die Resignation
gefangen in Gedanken und Wünschen, in Depression
keine Entschuldigung, aber weitere Fehler konnten entstehen
ich war nicht ich, kann es selbst nicht verstehen

manche Leute mit denen ich in der Zeit habe gesprochen
haben mir und uns allen ihre Hilfe angeboten
ich hätte diese so gerne in Anspruch genommen
wollte das wir die Chance auf gemeinsames Leben bekommen

viele meinten auch wir sollten an das Kind denken
ihm das wichtigste, Vertrauen und Geborgenheit schenken
all das was der Sohn hat verloren, ihm zurück zu geben
eine intakte Familie und Liebe, für sein weiteres Leben

wir können heute noch nicht einmal erahnen
wie sein Dasein verläuft, in welchen Bahnen
ich hoffe nicht, aber vielleicht ist es den Eltern gelungen
zu schaden unseren Kind, unseren Liebling, unseren Jungen

habe jetzt noch vor Augen wie er uns nahm in den Arm
wenn ich daran denke wird mir heute noch warm
er sagte unter Tränen:"ich brauche euch beide",wie hat er gelitten
als er hörte wie wir uns wieder gestritten

statt dankbar zu sein ein gesundes Kind zu haben
machten wir weiter, unseren Gefühlen weitere Tritte gaben
zuerst ich, dann haben wir beide nicht an den Sohn gedacht
alles was Eltern falsch machen können auch falsch gemacht

vor langer Zeit, das Kind geboren, als Familie vereint
hofften wir alles richtig zu machen,haben es gut gemeint
waren glücklich mit dem Baby, als Familie zusammen
unvorstellbar wo all unsere Liebe und Gefühle hin kamen

es gab unzählige Gründe warum ich wollte alles probieren
Fehler nicht wiederholen, nie wieder meine Familie riskieren
aber wir haben nicht den kleinsten Versuch unternommen
um unsere Familie zu retten, das Glück zurück zu bekommen

ich wollte nur noch ruhig und besonnen bleiben
böse Gedanken aus meinem Kopf vertreiben
nie mehr mit Worten reagieren in aggressiver Emotion
mir war längstens jetzt bewusst, das führte nur zu Eskalation

wollte meinem und unseren Leben geben den richtigen Sinn
die Familie war alles für mich, wollte so sehr den Neubeginn
wünschte das von meiner Einstellung alle profitieren
nichts von den schlechten hätte können je wieder passieren

oftmals war das besonnen und ruhig bleiben schwer
wenn ich vom Sohn beschimpft, manchmal auch ordinär
bin ihm nicht böse, er wollte es so sehen
wie weh es mir tat konnte er nicht verstehen

unsere Krise fiel in eine schwierige Zeit
er war in die Pubertät gekommen, es war soweit
überdies hatte er mit vielen Vorwürfen auch recht
ich gebe es zu, ich will sein gerecht

auch wie meine Ex Frau konnte oft mit mir sprechen
nie bedacht das Worte können verletzen, mich konnten brechen
heute weiß ich wie ein Wort, ein Satz schmerzen kann
beging oftmals selbst den Fehler, früher irgendwann

so viele schöne Erfahrungen haben wir mit dem Sohn gemacht
daran wurde irgenwann nicht mehr gedacht
da gab es so viel Erlebtes woran ich gerne denke
ich erhielt von der Familie Liebe, das schönste Geschenk

heute da plagen mich immer wieder die selben Fragen
Antworten gibt es nicht, die kann mir niemand sagen
welche Schuld haben wir als Eltern da auf uns geladen
wie weit konnte unser Verhalten dem Kind schaden

wir als Eltern müssen uns den Vorwurf machen für unser Leben
ihm nicht das was er gebraucht hätte zu geben
ihm den Glauben an die Familie wieder zu schenken
wir waren es ihm schuldig,daran hätten wir sollen denken

wir haben nicht versucht wie es kann vielleicht gelingen
ein Ziel erreicht, auch das Schwierige kann vollbringen
haben ihm nicht geholfen,gaben ihm nicht die Kraft
wie er es wird verarbeiten,ich weiß nicht wie er es schafft

wir konnten ihm nicht richtig auf das Leben vorbereiten
ich war ausgeschlossen,durfte ihm nicht mehr begleiten
unmöglich,ihm für die Schule des Lebens Hilfe zu geben
ich denke es wäre aber so wichtig gewesen für sein weiteres Leben

mein einziger Gedanke ist heute und jetzt
das wir seine Seele nicht haben zu sehr verletzt
aus welchen Gründen auch immer wollten wir es riskieren
alles was uns einmal verband zu verlieren

Fehler, zum Ende wohl von allen begangen
Wut, Enttäuschung, all das hielt unser Denken gefangen
furchtbar was wir unseren Sohn da gezeigt und demonstriert
wie aus Liebe Verachtung wird,wie man sich ignoriert

habe bis zuletzt versucht Gefühle zu erwecken
die sich in kalten Herzen mochten verstecken
habe noch versucht meiner Familie all meine Liebe zu geben
es kam nichts zurück, umsonst war mein Bestreben

es kann nicht sein das 13 Jahre nur schlechte Zeiten waren
viel an schönen konnten wir erleben,konnte uns widerfahren
es gab auch viele Momente wo wir es liebten uns zu spüren
wo es funktionierte eine glückliche Ehe zu führen

was bleibt ist nur eine Familie in zwei Teilen gespalten
so lange ich lebe werde ich nicht verstehen unser Verhalten
wir hätten sprechen lassen sollen statt Anwälte unser Herz
es wäre uns erspart geblieben all der Schmerz


zu diesem Gedicht passt ein Sprichwort das ich vor langer Zeit einmal hörte

nicht Eltern bekommen Kinder
sondern Kinder bekommen Eltern

wie wahr
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Momente im Leben

es gibt unzählig viele Momente im Leben
die dich formen, welche dich prägen
manche sind ein Fluch, andere hingegen ein Segen
heute Sonnenschein, morgen kann ein Sturm über dich fegen

es gibt Augenblicke, da schwebst du auf Wolke sieben
im nächsten Moment kannst du ganz unten liegen
an einem Tag glücklich, der Himmel voller Geigen
sei achtsam, es kann sich schnell zum schlechten neigen

erfüllt haben sich Wünsche, schön war das Leben
konnte dir so viele Glücksgefühle geben
die Sonne konnte so herrlich strahlen
doch bedenke, hoch oben kannst du tief fallen

eben noch hast du überall Blumen gesehen
im nächsten Moment kannst du die Welt nicht mehr verstehen
gestern gab es Liebe, reichte dir jemand die Hand
heute allein, du stehst vor einer unüberwindbaren Wand

nicht lange her, da konntest du Zuneigung und Gemeinsamkeit spüren
jetzt aber musst du dein Leben allein weiter führen
die Realität führte dir brutal vor Augen
deine Familie wollte nicht mehr an dich glauben

sie wollen den Lebensweg ohne dich gehen
du wurdest ausgeschlossen, schwer zu verstehen
diese Erfahrung hat getroffen, mitten ins Herz
du spürst einen bisher noch nicht gekannten Schmerz

die Existenz der Familie hat schnell, zu schnell aufgehört
gegen die Katastrophe hat sich niemand gewehrt
wir sind unserem Glück selbst im Wege gestanden
weil wir nichts versuchten, niemals die richtigen Worte fanden

du hast immer geglaubt an menschliche Werte
überraschend daher diese unglaubliche Härte
deine Seele hat Schrammen, dein Leben kaputt
nichts und niemand macht dir noch Mut

das Leben einst erfüllt, jetzt nur noch leer
zu ertragen ist dies unheimlich schwer
die Erinnerungen präsent, du kannst sie nicht verdrängen
sie werden dein Dasein immerzu beengen

im Kreise drehen sich stetig deine Gedanken
bringen dich immer wieder erneut ins schwanken
die Scheidung war der schlimmste Moment in deinem Leben
der traurigste Augenblick den es konnte geben

dein Dasein nun geprägt und bestimmt von der Einsamkeit
das Glück verloren, es lebt nur noch in der Vergangenheit
keiner wollte mehr reden, vielleicht Fehler vergeben
niemand Vertrauen schenken, auf ein erfülltes Leben
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