Mal Moll, mal Dur mit Wechselschlag.
Mal ganz Piano und dann Forte.
Trotz meines Übens Tag um Tag
spart die Kritik nicht ihre Worte.
Zumeist zu leise, nie zu laut.
Die Finger finden falsche Saiten,
und das wird gnadenlos durchschaut.
Der Fehlgriff ist mir anzukreiden.
Mein ganzer Einsatz ist gefragt
bei niegel-nagel-neuen Noten.
Doch es gewinnt nur, wer auch wagt,
vielleicht platzt auch bei mir der Knoten.
Es rettet mich oft kluger Rat
von einer Frau, die ist viel jünger.
Und ihren Worten folgt die Tat,
denn virtuos sind ihre Finger.
Ich möchte einmal so wie sie,
gekonnt auf der Gitarre spielen.
Doch das bleibt leider Utopie,
sie lässt es mich zum Glück nicht fühlen.
Roman Herberth