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Gedichte über Philosophie - Seite 160


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Amor fati / Entschuldige dich niemals! – Ein Plädoyer für den metaethischen Nonkognitivismus

Entschuldige dich niemals dafür, wie oder wer du bist.
Nicht für deine Herkunft,
Deine Kultur, Weltanschauung oder Moral.
Nicht für dein Aussehen.
Nicht für deinen Besitz,
Deinen Beruf oder deine gesellschaftliche Stellung.
Nicht für deine Sexualität,
Deine Bedürfnisse, Wünsche
Oder Abneigungen.
Habe niemals ein schlechtes Gewissen.
Schäme dich nicht.
Strafe dich nicht selbst.
Fürchte dich nicht vor dir selbst.
Nicht wegen deinen Meinungen,
Nicht wegen deinen Empfindungen,
Nicht wegen deinen Handlungen.
Rechtfertige dich niemals.
Tue das, was du für richtig hältst.

Warum fordere ich diese Dinge?
Ganz einfach deshalb, weil alle diese Dinge
Niemals in unserer Kontrolle waren oder sein werden.
Sie wurden uns so auf unseren Weg gegeben.
Ob von Gott, einem Schicksal, der Natur -
Egal!
Es war uns nicht frei, etwas davon zu wählen.
Wir wurden geboren,
In diese Welt geworfen.
Mit vorgegebenen Genen.
Und wir wurden geprägt durch einen Lebenslauf,
Durch eine Umwelt,
Die nicht in unserer Macht liegt.
Wir sind nicht frei,
Wir konnten nicht entscheiden.
Wir wurden zu etwas gemacht,
Alles ist determiniert!

Verstelle dich nicht,
Verneine dich nicht.
Liebe alles an dir und alles, was dir widerfährt.
Entschuldige dich für nichts.

Du bist einzigartig,
Etwas Besonderes.
Alles soll so sein.
Lebe so, wie dein Schicksal dich geformt hat.
Lebe so, als wenn Gott selbst dich auf diesen Posten gestellt hat.
Lebe so, als wäre es der Plan des Himmels,
Dass du so bist, denkst und lebst.
Dass du all dies so erfahren musst.
Liebe alles an dir.

Nichts ist absolut.
Es gibt keine absoluten Werte.
Es gibt kein Gut und Böse.
Nur Individuen,
Mit nicht gewählten Genen ausgestattet,
Hineingeboren in eine nicht gewählte Umwelt.
Wie kann sich da jemand das Recht nehmen,
Zu sagen: Dies ist gut, das ist schlecht?
Woher nimmt er sich dieses Recht?
Wie kann sich jemand erlauben,
Über das nicht gewählte Schicksal von Irgendjemandem
Zu urteilen?

Der Mensch kann zwar tun, was er will,
Aber er kann nicht wollen, was er will. (Schopenhauer)

Die Welt und das Leben sind wie ein großes Kunstwerk,
Wie ein Schauspiel.
Also, erkenne dich selbst,
Finde deinen Platz und deine Rolle
Und lebe und verteidige sie.
Bejahe sie.
Wer soll dich lieben, wenn nicht du selbst?
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