Gedichte über Natur - Seite 606

Rauer Reif liegt auf den Gräsern:
Fern liegt solcher Zauber einer
Welt, in der wir häufig lasern,
ganz beherrscht durch den Designer.

Die gemachten Wirklichkeiten
durchgreifen Dein Alltagsleben.
Deren Lauf lässt viel entgleiten.
Rauer Reif wird neu beleben!

© ANTOSCH

Die Natur sorgt für Bewegung
Mit Flossen und Füßen und Flügeln
Der Mensch sorgt für Stillstand
Mit Bremsen, Gesetzen und Zügeln

Langsam neigt der Tag sich seinem Ende zu,
für immer ohne Wiederkehr.
Voller Ehrfurcht herrscht Schweigen ringsumher.

Sie Sonne schickt, mit rot leuchtendem Licht,
ihren allerletzten Gruß,
weil sie Abschied nehmen muss.
Wie liebkosend hüllt sie darin ein des Tages Ende.

Sie verschmelzen in eins, weit in die Dämmerung hinein,
weil beide wissen,
es wird ein Abschied für immer sein.
Der Mantel der Finsternis wird sie für immer trennen.
©Eveline Schönwald

Wenn Wäsche flattert an den Leinen,
die grauen Wolken nicht mehr weinen,
wenn Vögel ihre Liedlein singen,
die Bienen süßen Honig bringen,
wenn Schwalben ihre Nester bauen,
die Hennen nach den Küken schauen,
wenn in den Teichen Frösche laichen,
die Maler frisch Fassaden streichen,
wenn Pärchen sich im Grase räkeln,
die Omis neue Deckchen häkeln,
wenn Blumen in den Beeten sprießen,
die Menschen ihre Gärten gießen,
wenn Bauern ihren Weizen säen,
die ersten grünen Wiesen mähen,
wenn die Sonne lacht am Firmament,
sich der Mensch vom Wintermantel trennt,
und die Landschaft strahlt im neuen Kleid,
dann ist sie da – die Frühlingszeit.

© Horst Rehmann

Vorbei an meinem Fenster
Ohne ängstliche Hast und Eile
Gleitet die Elster elegant zum Futter
Eifrig pickt sie die Körner heraus.
Lebhaft und laut zwitschernd gesellen sich Spatzen hinzu,
Halten Ausschau nach anderen Plätzen
Auf Bäumen und Sträuchern.
Und vertreiben wild flatternd
Sogleich wartende Meisen und Finken.

(geschrieben als Akrostichon)

SDR