Gedichte über Natur (Seite 352)

Gentechnik

Gene ändern, umzuwandeln,
gegen die Natur zu handeln,
liegen Soja und Mais im Trend!
Wird die Welt mit überschwemmt!
Die Saat des Bösen ausgetragen,
obwohl sie keiner wollte haben!

Was man will und dann bekommt,
belügt die Politik uns prompt!
Die Kennzeichnung halt mangelhaft,
setzt die Kontrolle außer Kraft.
In vielem heimlich schon enthalten!
Kann sich der Irrsinn frei entfalten?

Verantwortung, sie zählt hier nicht.
Hält nur die Macht das Geldgewicht!
Gibt es den Menschen erst als Klon,
dann lebt sich aus, die Mutation!
Die Natur schlägt dann zurück.
Verspielten wir das Sein, dass Glück?

Wo Gärten in der Blüte stehen

Wo Gärten in der Blüte stehen
bei Sonnenschein zur Frühlingszeit,
kann man so manches Wunder sehen
an Schönheit und Wahrhaftigkeit.

Wie Bräute stehen Apfelbäume
im blütenreichen Festagskleid.
Dies ist der beste Ort für Träume,
ein Paradies gar, weit und breit.

Es surrt und summt dort in den Ästen
im frischen zarten Blütenmeer.
Es gilt als Tummelplatz bei Gästen,
dem arbeitsamen Immenheer.

Wo sie verweilen,sich bemühen
um Nektar und um Blütenstaub,
dort bist du schöne Welt am Blühen
mit edler Pracht im grünen Laub.

Die Feder

Hoch über den Bäumen,
Den hohen Tannen,
Den kleinen Sprösslingen,
Und den alten Eichen.

Hoch über den Feldern,
Den grünen Wiesen,
Den blauen Seen,
Und den klaren Bächen.

Hoch über den Tieren,
Den starken Löwen,
Den großen Giraffen,
Und den kleinen Mäusen.

Hoch über all dem,
Da schwebt eine Feder,
Und nun treibt sie hinaus,
Auf das offene Meer.

Wintermorgen am Meer

Fahles Morgenlicht
Raureif glitzert
auf Dächern und Strand
klarer Himmel
türkiskühl
Möwenpfeile schnellen vorbei
vertreiben die Schatten der Nacht
und erfüllen mein Herz
mit Vorfreude
auf einen sonnigen Tag -

zufrieden schlummere ich noch einmal ein

Ein Tuten reißt mich
aus meinen Träumen
ich stürze ans Fenster
wo ist die Sonne geblieben
Wolkenbänke türmen sich
rings am Horizont
schwellen an
steigen auf
haben schon die Sonne verschlungen
aber die wehrt sich
ringt noch um Vormacht
umsäumt die Wolken
mit silbernem Band
und schüttet Licht aus am Strand
doch nicht lange
nasskalte Schwaden schweben heran
verschlucken Häuser und Schiffe am Hafen
nur der Kirchturm trotzt schemenhaft noch
dem alles verschlingenden Nebel

wie zum Trost
bleibt genau über mir
ein winziger Fetzen blauer Himmel
und erinnert daran
dass noch vor einer Stunde
alles ganz anders war -

und unaufhörlich
tuten die Nebelhörner

© Ingrid Spiller Warnemünde 1997

Der einsame Schwan

Auf der schönen Wiese
am Ufer nah am See
das Schwanenmännchen
ich ganz alleine seh.
Der Winter hat genommen
ihm seine Schwanenfrau,
kann fast schon Tränen sehen,
wenn ich näher schau.
Bestimmt denkt er zurück,
wie es früher einmal war,
sie auf dem See geschwommen,
als schönes Schwanenpaar.

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Wo Gärten in der Blüte stehen

Die Feder

Wintermorgen am Meer

Der einsame Schwan