Gedichte über Mut - Seite 102

Angst
Du kannst mich nicht verschütten
Ich weiß, ich kann Dich überwinden
Ich werd‘ an Deiner Wurzel rütteln,
werde Dein Übel finden
Du bist für mich gar nicht real
Dich gibt es nur in meinem Hirn
wo Du Dich windest wie ein Aal
denn darin bist Du Meisterin
Doch bilde Dir nur ja nicht ein
du könntest mich entzücken
Mich kriegst Du so schnell nicht klein
Ich hab nen graden Rücken
© Inge Millich

Nein

Solange meine alte, schwache Hand,
das Schwert des Widerspruchs noch führen kann.

Solange meines Geistesfunken,
noch nicht im Alltäglichem versunken.

Solange ich beim Zungenspiel,
das Wort kann führen bis zum Ziel.

Solange werd ich wachsam sein,
und werd zu Vielem sagen „NEIN“.

Warten
Grübeln
Nichts verstehen

Schauen
Denken
Im Kreis sich drehen

Vorbeiziehen lassen
Leere spüren
Dabei die Welt, sich selbst zu hassen

Zeit genug damit verbracht
Auf in den Tag
Auf in die Nacht

Das Leben leben
Mit aller Macht

Aufraffen!!!

I know left and right, the spirals and the one-ways, who wants to keep and to manage, the ballast and the fire.
I know the words and truth but not to make it sound acceptable to men.
May be I need to cut the wire and take air where my heart is.
My heart is up like a balloon and spirit fiery like its air.
But some have scolded me to tread the ground, look down and never speak like this, cause no one understands.
"I want to understand," is what they say, but overstand is what they do, they're pointing to the guidelines.
Or landlines for translation.

But I've a skyline reaching high for live communication.
The Holy Spirit understands, even though I stand under.
They've chained me to the ground and I have stopped to sunder.
They've lamed and made me bound and I have slipped my feeling.
They've trained me to be sound but I can't see them healing.
They've payed me not to shout His wonders from the ceiling.
It pains me to be found a soldier in their dealings.
You have the Key, Lord, help me stand in wind and turmoil.

© Zinnenwärter, 2021

Dem wandelnden Sinn

Dem wandelnden Sinn
kommt hohe Bedeutung zu,
treibt er doch die Gewissheiten
aus ihrer Komfortzone heraus,
um Neues zu finden
in der suchenden
Unendlichkeit
wachsamer
Neugierde


©Hans Hartmut Karg
2021

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