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Gedichte über den Menschen - Seite 710


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Die Geschichte von der Schau aufs Handy – Mandy

Wenn Mandy durch die Straßen ging,
ihr Blick wie stets am Handy hing.
WhatsApp gecheckt, die Facebookseiten,
die ihr zumeist viel Spaß bereiten.
Doch was vor ihr, am Gehweg dicht,
das sah die wilde Mandy nicht.
Kein Blick für Autos und Verkehr
und auf die Straßen, kreuz und quer.

Bald kam ein Jogger angewetzt,
ihr Blick auf´s Handy sehr gehetzt.
Den Läufer sie drum übersah,
so das ein Unglück nun geschah.
Der gute Mann wich ihr noch aus,
knickt um und muss ins Krankenhaus.
Die Mandy, die gerad Musik hört,
geht weiter und scheint ungestört!

Fußgängerampel noch auf rot,
Mandy sieht nicht das Gehverbot!
Nicht rechts, nicht links, die Göre schaut,
die jetzt mit einem Spiel betraut.
Ein Auto hält, Verkehrsunfall,
denn auf fuhr nun, mit lautem Knall,
ein Motorrad, das ungebremst,
nun auf das erste Auto wemst!

Die Kopfhörer sind wirklich fein,
Mandy biegt Richtung Stadtkern ein.
Hier gibt es eine Straßenbahn,
die fährt den nächsten Halt nun an.
Auch diese sieht die Mandy nicht,
die gerade mit der Freundin spricht.
Der Fahrer stoppt und schreit voll Wut,
potzblitz, das ging ja gerad´ noch gut!

Die Mandy auf die Fahrbahn tritt,
Handy am Ohr und schneller Schritt.
Ein Sattelschlepper fährt nicht schnell,
sein Horn, es klingt gar laut und grell.
Das selbst die Mandy nun vernimmt,
das hier gewiss nicht alles stimmt.
Ein letzter Blick, zu viel Verkehr,
ein Schrei, die Mandy ist nicht mehr!

Die Mandy ist nun mausetot,
viel Augen feuchtgeweint und rot.
Der Pfarrer, warme Worte spricht,
so das, so manches Herz fast bricht.
Der Leichenzug am Grab nun steht.
Ein laues Frühlingslüftchen weht.
Die Stimmung ruhig, vor Trauer still,
da tönt ein Handy, laut und schrill!

© Hansjürgen Katzer, Mai 202
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