In die Jahre gekommen, staubig und alt,
sie nun vor mir liegt, ein Seufzer entrinnt,
viele Jahre, die Zeit an ihr genagt,
jegliche Melodie für immer versagt,
so sie vor mir liegt, tut sie mir leid,
spröde geworden ihr hölzernes Kleid,
hat gespielt unzählige Stunden,
leidet an nicht heilenden Wunden,
klagt mit krächzenden Tönen,
vom permanenten Müde werden,
einst glänzend und schön, wie ein Freund
in den Armen des Geigenspielers lag,
hat verzaubert mit weichem Strich,
mit den Jahren ihr Antlitz verblich,
brachte Herzen leise zum Schwingen,
der Körper, ein Riss, genau in der Mitte,
zwei Saiten porös, durchgerissen,
haben aufgehört lieblich zu klingen,
der Bogen tat den letzten Versuch, strich
mit Gefühl über verbleibende Stränge,
entlockte keinen Klang, nicht einen Ton.
die alte Geige brüchig und traurig anzusehen,
hatte ihre Zeit, die längst schon Vergangenheit,
bekam ein neues Kleid, hängt an der Wand
geht mit Würde in den Ruhestand!
© Soso