Das Wochenblatt von Hammelfjord
schreibt selten über Raub und Mord,
auch fand im Schwurgericht der Stadt
nie eine Mordverhandlung statt.
Am Ort, sagt man, lebten nur Diebe
was lang so wär und auch so bliebe.
Doch eines Tag´s am unt´ren Teiche,
sah Hugo Knollmann eine Leiche.
Die tote Frau, denkt Knollmann später,
würde er kennen... auch den Täter.
Des Bauern Krügers Ehefrau
sah er als Leiche, ganz genau.
Frau Krüger, wusste jeder hier,
verbot dem Ehemann das Bier
und wollt´ er nachgeh'n seinem Triebe,
bekam statt Sex er jeweils Hiebe.
Grad das, denkt Knollmann sehr verächtlich,
macht diesen Bauern Tatverdächtig.
Der Krüger selbst, es gilt die Wette,
sei der, der sie ermordet hätte.
Kommissar Bär schrieb´s Protokoll,
weil's der Ermittlung helfen soll.
Das Wichtigste, so meinte er:
zuerst muß mal das Opfer her.
Gesagt getan, man wollt´ am Teiche
schnell bergen diese Frauenleiche.
Zuvor jedoch fuhr Bär hinaus,
zu Krügers in ihr Bauernhaus.
Bär hat den Bauern angetroffen,
ganz blutverschmiert und auch besoffen.
Der Bauer wurde festgenommen,
um nicht vielleicht noch zu entkommen.
Die Lösung dieses Falles wär
für ihn ein Sprungbrett, meinte Bär.
Er trug zusammen alle Fakten,
legt an dann die "Mord-Krüger" Akten.
Beim Staatsanwalt Joachim Kehl
beantragt Bär den Haftbefehl.
Nach Einsicht in die Tatbestände,
bekam er diesen dann behände.
So ist der Krüger (noch betrunken),
im Kittchen in den Schlaf gesunken.
Doch Bär weiß, das es wohl nicht reiche
den Mord zu klären, ohne Leiche.
Bär kombinierte dann und fuhr
zum Teich. Er braucht die Leiche nur.
Fand dort dann aber nicht sehr viel:
nicht Krügers Frau, nur etwas Müll.
Schon hat sich sein Gehirn geregt:
der Krüger hat die Frau zerlegt!
Er fand ihn doch zu Haus, voll Blut,
was zur Entlastung gar nicht gut.
Doch was, wenn´s wirklich so geschah,
war das, was dieser Knollman sah?
Er bat den Zeugen ebendrum
nochmal in sein Präsidium.
Knollmann räumt underdessen ein,
es könne auch ganz anders sein.
Die Leiche, die er sah bei Nacht,
hätte vielleicht wer fortgebracht.
Man wisse doch in Mörderkreisen
dass sowas schwer nur zu beweisen.
Herr Bär erwägt dass dies sein könne
und so der Mörder Zeit gewönne.
Hat wer gefischt sie aus dem Teiche,
die ominöse Frauenleiche,
und sie gegeb´nenfalls vergraben,
´müsst einen andren Plan er haben.
Also vernahm man nun den Krüger,
schon vorbestraft als Trick-Betrüger.
De facto, sagte Bär bedächtig,
wär dieser Kerl doch hauptverdächtig.
Dem Krüger sagt man, seine Frau
wär tot. Noch wüsst man´s nicht genau.
Man hoffe auf sein Mordgeständnis,
schon jetzt und hier im Stadtgefängnis.
Der Krüger sagt, bedaure sehr
ich weiß von nichts, Sie wissen mehr.
Doch innerlich da jubelt Krüger,
der Frauenmörder und Betrüger.
Herrn Bär´s Vernehmung brachte nichts,
genau genommen war´s ein Witz,
denn außer ständigem Gelächter
kam nichts aus diesem Frauenschlächter.
So saß Herr Bär in seiner Wache
auf das er sich Gedanken mache
wie er es hieb und stichfest macht,
ihn aufzuklär´n, den Mord der Nacht.
Bär hat, nach Stunden, ungerührt
im Geist den Krüger überführt.
Bis man am Telefon ihm sagt,
dass eine Frau lang nach ihm fragt.
Die Frau gab an, sie hätt´ vernommen
Bär sei als Komissar besonnen,
auch wisse sie, falls wer vermisst,
Bär findet ihn, nach kurzer Frist.
Natürlich, sagt Bär voller Stolz,
das ist mein Job hier, doch was soll's.
Womit ihr denn zu helfen sei,
fragt Bär die Dame nebenbei.
Mein Mann, sagt sie, wollt´ gestern schlachten.
Sie selbst bei Freunden übernachten.
Nun käme sie nach Haus zurück
und er wär weg, das faule Stück!
Zunächst, sagt Bär ganz würdevoll,
schreib ich jetzt hier ein Protkoll.
Ich muß sie fragen, liebe Frau
wie heißt ihr Mann denn nun genau?
Und was hat er zuletzt gemacht?
Wir finden ihn.... wär doch gelacht.
Mein Mann heißt Krüger sagt die Frau
und schlachten wollt´ er uns´re Sau.
Kommissar Bär aus Hammelfjord
wurde versetzt, nach ganz weit fort.
Hat nun 'nen Job als Polizist,
in dem nichts zu ermitteln ist.