Gedichte über Liebe - Seite 534

nach dem
zwölften Schlag
des Mitternachtsgeläuts
ist Stille in mir für ein, zwei

Sekunden, und die alte Zeit fällt
über mich wie ein schwarz gewebtes
Tuch; wie wir da saßen mit heilen Gliedern
und kranken Seelen inmitten unserer inneren

Wüsten unter kerzenlos schütterem Christbaum,
wie traurig künstlich das Lachen, tonlose Singen,
nachdem es ruhig geworden war an allen Himmeln
und die rote Glut in äußeren und inneren Trümmern

endgültig erloschen schien; und man übertünchte
die letzten schwelenden Feuer mit falschem Kalk
und sang mit zitternden Stimmen die alten Lieder
der Zuversicht und Vergebung und verschluckte

Unaussprechliches für immer in der Hoffnung
auf Heilung; schlaflos träumend befinde ich
mich immer wieder im freien Fall und
vertraue darauf, dass du mich auf-

fängst mit der tröstenden Liebe,
auf die ich mich verlasse
auf dem letzten Flug
ins Ungewisse





©M.M.

Gestundet
sind die Jahre
im Leben, auch die
leeren stehen im Gesicht,
geben wir es der
Erde zurück

Was bliebe,
wären nicht Augenblicke
gesammelte Sterne
im Dunkel! 

Ich sammle
das Blau aller
einsamen Stunden,
flechte ein den Sternenkranz
in den Glanz liebender
Augen, gestundet
im Glück.

 

 

Da war ein Mann
Er rief mich jeden Tag an
Fragte mich wie's mir geht
Wie es mit der Liebe steht

Er wollt mich
Und ich Ihn
Wir kamen zusammen
Und waren ein Team

Es änderte sich was
Alles machte keine Spaß
Ich war trauig und fühlt mich allein
Das kann doch gar nicht sein
Ich merkt wir sind nicht mehr eins

Dennoch blieb ich mit ihm zusammen
Denn wir waren jeden Tag beisammen

Nach Monaten merkte ich es bringe nichts
Aufeinmal sah ich ein Licht
Mir wurde warm
Ich fühlte mich nicht mehr allen

Das Licht es gab mir Mut
Das zu beenden was mir nicht gut tut

Das Licht es ließ mich wieder Schein
Denn es war so rein
Ich gab ihm mein Herz
Das war der größte Schmerz

Das Licht es wurde immer dunkler
Es war gar nicht echt
Alles nur schlecht
Es wurde zum Schatten an dem ich mich rech

Ich gab ihm liebe
Und vieles mehr
Das war der Fehler
Denn jetzt bin ich leer

Ich bin wieder allein
In der Dunkelheit gefangen
Sag wer stillt jetzt mein Verlangen

Jetzt warte ich hier
Auf ein anderes Licht
In der Hoffnung das es mich nicht zerbricht